Die beiden Länder wollen in einem ersten Test prüfen, ob eine gemeinsame Kryptowährung neue Chancen im Freihandel eröffnen kann.
Wirtschaftspartner möchten Handelskosten senken
Im Winter 2018 kündigte die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate an, eine neue Gesetzgebung realisieren zu wollen. Damit will das Land klare rechtliche Rahmenbedingungen für den rasant wachsenden Krypto-Markt in der Region schaffen. Nachweislich können sich zunehmend arabische Investoren für die digitalen Währungen begeistern, auch entstehen vor Ort seit einiger Zeit stetig neue Blockchain-Unternehmen. Nun gehen die Emirate gemeinsam mit Saudi-Arabien als wichtigem regionalen Partner wohl noch einen Schritt weiter. Die beiden Staaten planen scheinbar eine eigene gemeinsame Währung als Quasi-Konkurrenz zu Bitcoin, Ether und anderen Coins, die in der arabischen Welt immer neue Anhänger finden.
Stabiles Handelssystem soll durch Währung verbessert werden
In gewisser Weise gehen folgen die Länder damit den Aktivitäten anderer Länder wie Iran oder Venezuela – allerdings aus einer anderen Motivation heraus. Denn während Venezuela beispielsweise wirtschaftliche Probleme durch den eigenen Token „Petro“ die hohe Inflation eindämmen und die Wirtschaftskrise meistern wollte, geht es Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der Zusammenarbeit keineswegs um Maßnahmen der Krisenbewältigung. Vielmehr sind beide Staaten wirtschaftlich eng miteinander verknüpft – durch eine gemeinsame Kryptowährung möchten die Regierungen laut einer zusammen herausgegeben Stellungnahme noch näher zusammenrücken.
Staatliche Krypto-Währungen sind vielerorts im Gespräch
Insbesondere die Schwierigkeiten durch verschiedene Staatswährungen beim grenzübergreifenden Handel soll die neue Währung aus der Welt schaffen. Hohe Transaktionskosten durch den Währungsumtausch will man verhindern. Gedacht ist das Vorhaben in der Testphase aber nicht für normale Anleger und Unternehmen. Einzig (Zentral-) Banken sollen Zugang zum neuen Währungssystem haben. Sollte sich das Konzept als erfolgreich erweisen, könnte aber durchaus eine Erweiterung folgen. Auch bei der EU und in anderen Regionen mehren sich die Überlegungen, ob Kryptowährungen innerhalb neuer zollfreien Freihandelsabkommen eine sinnvolle Ergänzung darstellen können.
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