Kritik an Ripples Verkaufspraxis gab es schon oft. Weiss Ratings bezeichnet die Maßnahmen nun nochmals als Nachteil für den Verlauf des Token-Preises.
Ripple reduzierte Volumen des Treuhandkonto immer wieder
Über die Analysen der Ratingagentur Weiss Ratings haben wir schon berichtet. Die unabhängigen Experten befassen sich regelmäßig mit den Entwicklungen am Kryptomarkt. Immer wieder hinterfragen die Analysten zum Beispiel die Bewegungen im Bereich der Marktkapitalisierung. Aber auch mit anderen Fragen hinsichtlich der Veränderungen der Branche setzt sich das Unternehmen auseinander. Im aktuellen Fall geht es unter anderem darum, welche Folgen die letzten Verkäufe beim Ripple (XRP) für die digitale Währungen haben könnten. Dabei kritisiert Weiss Ratings die umfangreichen Transaktionen aus dem vergangenen Monat durchaus harsch. Sogar der Begriff „Dumping“ fällt in der Analyse der Agentur. Genau genommen handelt es sich sogar um eine Verurteilung der Maßnahmen durch den Anbieter selbst. Regelmäßig veröffentlicht die Agentur Einschätzungen zur Bedeutung von Coins wie Bitcoin oder Ethereum. Natürlich kommt dabei auch Ripples XRP zur Sprache.
Verkauft Ripple zu viele Token seit jeher?
Im Schnitt hat das stetig expandierende Unternehmen Ripple seit Ende des Jahres 2017 pro Monat jeweils eine Mrd. XRP auf den Markt geworfen. Die Kontingente stammten stets aus dem Bestand des Unternehmens-eigenen Treuhandkonto. Dass diese Aktivitäten sinnvoll und dienlich für den Ripple Kurs waren, bezweifelt die Analyse-Firma Weiss Ratings in der aktuellen Auswertung deutlich. Immer am ersten Tag eines neuen Monats wurde das neue Volumen in besagter Höhe freigegeben. Angesichts der Kursbewegungen der letzten Zeit sehen die Experten keine positive Auswirkung auf den Markt. Es ist nicht die erste Kritik an dieser Praxis. Auch die Community insgesamt äußerte sich wiederholt eher negativ zu den Maßnahmen. Die Veränderungen des Preises scheinen der kritischen Haltung Recht zu heben.
Über die Social Media-Plattform Twitter attestierte Weiss Ratings zuletzt, dass Ripples Wachstum in eher negativer Hinsicht beeinflusst wurde. In der neuen Stellungnahme geht es ausdrücklich um den neuesten Verkauf vom Jahresbeginn 2020, der einen Gegenwert von umgerechnet etwa 192 Millionen US-Dollar hatte.
Viele Coins kommen zurück in den vorherigen Bestand
Das Ergebnis sei, dass die Tätigkeiten im Hause Ripple auch generell für Druck sorgten. Viele Inhaber von XRP könnten sich veranlasst sehen, selbst einen Verkauf vorzunehmen. Ripple selbst aber hat schon etliche Male kundgetan, dass man durch die Verkaufs-Aktionen keinerlei Einfluss auf den Preis nehme. Dieses Statement wird beispielsweise vom Unternehmen Grayscale Investments unterstützt. Dort heißt es im Hinblick auf die Zentralisierung im Vergleich zu Alternativen wie anderen Währungssystemen wie Bitcoin oder Ethereum, XRP sei beiden Konkurrenten noch immer ein Stück voraus. Im Q3 des Jahres 2019 fielen die Verkäufe von umgerechnet gut 250 Millionen USD auf 66,2 Mio. USD im besagten Zeitraum. Außerdem will Ripple seine Freisetzung eigener Token weiter reduzieren im Jahr 2020. Zumal: Es gibt angeblich einen deutlichen Rückfluss auf das erwähnte Treuhandkonto. Seit Oktober 2019 soll der Wert bei über 90 % gelegen haben. Ob Ripples eigener Jahresbericht diese Daten bestätigen wird?
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