Gensler teilt jedoch mit, dass ein Verbot durch den US-Kongress verhängt werden könnte, wenn dieser sich dafür entscheidet
Die USA haben keine Pläne, Kryptowährungen nach dem Vorbild Chinas zu verbieten, bestätigte der Vorsitzende der Securities and Exchange Commission (SEC), Gary Gensler, am Dienstag.
Der SEC-Chef sagte dies während einer Anhörung des House Committee on Financial Services.
Der Kommentar war Teil einer Antwort auf die Frage des Abgeordneten Ted Budd, der Gensler gefragt hatte, ob die Regulierungsbehörde daran denke, den Weg Chinas zu gehen und Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten zu verbieten, um eine erfolgreiche digitale Zentralbankwährung (CBDC) zu schaffen.
In seiner Antwort sagte Gensler, dass die Wertpapieraufsichtsbehörde Kryptowährungen nicht verbieten könne und keine derartigen Pläne habe. Er fügte hinzu, dass die Verhängung eines solchen Verbots "Sache des Kongresses wäre".
Die Kommentare des SEC-Vorsitzenden zu Kryptowährungen spiegeln die Äußerungen des Vorsitzenden der Federal Reserve Jerome Powell vor dem Kongress in der vergangenen Woche wider. Der Fed-Vorsitzende sagte den Gesetzgebern während der Anhörung des House Financial Services Committee, dass es keine Pläne für ein Verbot von Kryptowährungen gebe.
SEC erwägt Regulierung von Börsen und Stablecoins
Während sowohl die Fed als auch die SEC nicht den Wunsch äußern, Bitcoin und andere Kryptowährungen zu verbieten, möchte Gensler, dass der Sektor angemessen reguliert wird. In einer Antwort auf eine Frage zur Regulierung teilte der SEC-Chef mit, dass neue Technologien zwar revolutionär sein könnten, aber nur dann gedeihen können, wenn sie in einen regulatorischen Rahmen fallen.
Gensler sieht auch strenge Regulierungsmaßnahmen für Kryptowährungs-Börsen und Projekte im DeFi-Sektor (Decentralised Finance) vor.
Eine Möglichkeit, die regulatorische Aufsicht über Kryptowährungen zu gewährleisten, besteht darin, dass sich Börsen registrieren lassen, fügte der SEC-Vorsitzende hinzu. Dies sollte auch dezentralisierte Börsen (DEXs) einschließen, die "keine Verwahrung übernehmen", aber dennoch ein zentralisiertes Protokoll haben und daher eine stärkere öffentliche Richtlinie benötigen.
Ein weiterer Bereich, auf den Gensler einging, war die Frage der Stablecoins und Krypto-Token. Bei ersteren ist die Regulierungsbehörde der Ansicht, dass sie Systemrisiken bergen können, während die meisten Token letztendlich als Wertpapiere eingestuft werden könnten.
Trotz dieser Kommentare bleiben die regulatorischen Aussichten für Kryptowährungen in den USA unklar, was ein Faktor ist, der mehrere Mainstream-Unternehmen vom Kryptohandel abhält. Laut Gensler wird sich das regulatorische Umfeld schnell vereinfachen, wenn es eine Koordination zwischen der Commodities Futures Trading Commission (CFTC) und der SEC gibt.