Spaniens Zentralbank: Bitcoin kein sinnvolles Bezahlsystem

Spaniens Zentralbank: Bitcoin kein sinnvolles Bezahlsystem

By Benson Toti - Min. gelesen

Die Zentralbank spricht sich in einem neu vorgelegten Report gegen den Bitcoin als lohnendes Zahlungsformat aus. Systemstrukturen dienen als Hauptargument.

BDE reagiert auch auf Oppositions-Ideen aus dem vergangenen Jahr

Erst im November 2018 hatten die spanischen Oppositionsparteien mitgeteilt, einen eigenen Krypto-Gesetzesentwurf im Parlament vorlegen zu wollen. Unter anderem auch auf diese damalige Meldung reagierte nun Carlos Conesa, seines Zeichens Stellvertreter des Generaldirektors der Zentralbank Spaniens im Bereich Finanzinnovation und Infrastrukturen des Marktes. Gewissermaßen im „Auftrag“ der Banco de España (BDE) legte Conesa nun einen neuen Bericht vor, aus dem hervorgeht, dass Spaniens oberste Bank dem Bitcoin in seiner derzeitigen Form die Effizienz als Zahlungsmodell abspricht.

Dezentralisierte Ausrichtung als ein wichtiger Kritikpunkt

Neueste Entwicklungen rund um verschiedene Bitcoin-Varianten lässt die Einrichtung kritischen Analysen zufolge dabei weitgehend außer Acht. Die Auswertung Conesas präsentiert sich im Grunde zweigeteilt. Im ersten Schritt analysiert das Papier unter dem Titel „Bitcoin: Eine Lösung für Zahlungssysteme oder eine Lösung auf der Suche nach einem Problem?“, was sich überhaupt hinter dem System des Bitcoin verbirgt und welche Funktionsweise hinter dem Modell steckt. Im Anschluss an diese Erklärungen befasst sich der Report mit der besagten Effizient des Zahlungsansatzes der Blockchain-basierten Kryptowährung. Das Ergebnis: Die dezentrale Ausrichtung etwa sieht die Zentralbank-Studie als Argument gegen das Zahlungssystem an. Eine Massenkompatibilität spricht man dem Bitcoin-System ebenfalls zumindest bisher ab. Eine baldige andere Einsicht scheint vorerst sehr unwahrscheinlich, wie in etlichen anderen Staaten Europas.

Bericht sieht über Neuentwicklungen hinweg

Dass zentral arbeitende Systeme eine nach Auffassung Conesas bessere Verifizierung von Transaktionen erlauben, sieht der Bericht als Vorzug eben dieser Ansätze. Bei Kryptowährungen – und dies gilt der Logik folgend auch für andere Systeme wie Ethereum oder Ripple – sieht die Auswertung Probleme bei der mangelhaften effizienten Arbeitsweise des Systems. Insgesamt hält der BDE-Vertreter das Bitcoin-Konzept außerdem für nicht sicher und schnell genug. Abgesehen von dieser Einschätzung falle die Zahl der Transaktionen pro Tag im System Bitcoin zu niedrig aus, um weltweit eine relevante Rolle zu spielen. Dass dies von Krypto-Befürwortern gerade angesichts neuer technologischer Ansätze wie des Lightning Network auf Unverständnis stößt, war zu erwarten.

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