Das Land plant, Händlern, Mining und Unternehmen mit eigenen ICOs ab März 2021 eine Einkommenssteuer aufzuerlegen
Südkorea wird Berichten in lokalen Nachrichtenagenturen zufolge ab 2021 Kryptohändler, Miner und Initial Coin Offerings (ICOs) besteuern.
Die koreanische Steuerbehörde, die an den vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen sowie vom Ministerium für Wissenschaft und IKT eingeführten Vorschriften arbeitet, wird Einkommensteuer auf Kryptowährungsverkäufe und Gewinne aus dem Bereich Mining erheben.
In einem Bericht der lokalen Nachrichtenagentur E Daily heißt es, die Ministerien arbeiteten derzeit am Abschluss von Änderungen des bisherigen südkoreanischen Einkommensteuergesetzes. Ab dem Jahr 2021 gelten neue Klauseln, die für eine verbindliche Besteuerung von Kryptowährungen und damit verbundenen Projekten sorgen.
“Wir suchen Mittel und Wege, Kapitalertragssteuern oder andere Formen der Einkommenssteuer auf die Gewinne zu erheben. Diese Regularien sollen sowohl für inländische als auch ausländische Krypto-Investoren gelten“, zitiert die Plattform einen Ministerialbeamten.
Ein Offizieller des Ministeriums für Information und Technologie erklärte, die Änderungen des Steuergesetzes zielten auf Kryptotransaktionen ab, „bei denen [ein Unternehmen] Einnahmen realisiert“. Die beteiligten Ministerien hoffen darauf, dass die Klauseln wie Wertpapiergesetze funktionieren, bei denen nur profitable Transaktionen besteuert werden.
E Daily stellt fest, dass „Investoren in Korea bisher keine Einkommenssteuer zahlen, selbst dann nicht, wenn sie durch den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin Geld verdienen.“
Schon im Jahr 2017 hat die südkoreanische Regierung ihr Steuergesetz einer Prüfung mit Blick auf Einbeziehung digitaler Währungen unterzogen. Geltende Vorschriften wurden jedoch nicht korrigiert. Dem Beamten zufolge sollen die Änderungen bis Juli dieses Jahres abgeschlossen werden. Im September sollen die Unterlagen dann dem Landesparlament vorgelegt werden.
Im vergangenen im März hatte die koreanische Nationalversammlung ein Sondergesetz mit neuen Krypto-Bestimmungen eingeführt. Diese sollen wahrscheinlich im März 2021 in Kraft treten.
Laut dem neuen Gesetz werden Krypto-Börsen zur Speicherung von Kunden-Transaktionsdetails gezwungen sein. Diese müssen aufgezeichnet und im Bedarfsfall Behörden zugänglich gemacht werden. Genauer: Es scheint vorgesehen zu sein, dass Börsen Dokumentationen dem Financial Information Analysis Center (FIU) anzeigen müssen. Die Einrichtung untersteht der südkoreanischen Financial Services Commission (FSC).
Im November 2019 verhängten Südkoreas Steuerbehörden eine Steuerbelastung in Höhe von 80 Milliarden KRW (64 Millionen US-Dollar) für den Kryptowährungsaustausch auf der Börse Bithumb. Nachfolgend gab es eine Untersuchung von Transaktionen der Börsenkunden in Übersee. Die Börse Bithumb hatte mit einer Berufung gegen die Gesetzesvorlage reagiert, noch ist der Fall nicht vollends abgeschlossen.
Nichtsdestotrotz könnte Südkoreas Regierung versuchen, ihr neues Steuergesetz ungeachtet des Ausgangs in die Tat umzusetzen. Die USA, Japan, Australien und Deutschland sind drei der Länder, die bereits auf Kryptotransaktionen Einkommenssteuern erheben. Mehr als 10.000 Krypto-Nutzer bekamen im vergangenen Jahr vom US Internal Revenue Service (IRS) Post. In dem Brief geht es um Kryptobestands-bezogene Rückzahlungen.