Südkorea hat bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung seiner digitalen Währung gemacht.
Die südkoreanische Zentralbank hat den Start ihres CBDC-Pilotprogramms bekannt gegeben. Der Schritt stellt die neuesten Bemühungen des Landes dar, eine von der Zentralbank gestützte digitale Währung zu entwickeln – den digitalen Won. Die Bank erklärte, sie werde Tests durchführen, um zu sehen, wie sich die Währung verhält.
Die Tests werden eine Simulation der kommerziellen Bankumgebung und Operationen wie Kontoeröffnungen und Geldeinzahlungen beinhalten. Die Bank gab weiterhin bekannt, sie werde sich weiter mit Bezahlungen über Mobiltelefone beschäftigen. Es heißt, die Bank suche ein Partnerinstitut, das an der Testphase der digitalen Währung teilnehmen soll. Der Technologielieferant soll im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahren ausgewählt werden.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete Anfang März, dass die Shinhan Bank zusammen mit LG CNS den Aufbau einer Blockchain-basierten Pilotplattform vereinbart habe. Obwohl ein Beamter der Bank mit Hauptsitz in Seoul behauptete, dass die Zentralbank eine zwischengeschaltete Partei für die Verteilung der digitalen Won nutzen werde, gibt es diesbezüglich noch keine offizielle Bestätigung.
Die Bank of Korea erklärte, sie bereite sich auf die unvermeidlichen Veränderungen in der Zahlungsindustrie vor. Ein Beamter der Bank teilte mit, man habe eine Reduzierung der Bargeld-Verwendung zur Abwicklung von Zahlungen als eine der größten Veränderungen beobachtet. Die erste Phase des Pilotprojekts wird voraussichtlich im dritten Quartal beginnen und bis zum Jahresende laufen.
Digitale Währungen gewinnen in vielen Ländern weltweit an Popularität, da die jeweiligen Zentralbanken alternative und ergänzende Systeme zum Bargeld anstreben. Letzten Monat gab die Bank of Japan bekannt, dass sie mit CBDC-Versuchen begonnen hat, die noch bis März nächsten Jahres laufen werden. Die Versuche sollen dazu dienen, die Praxistauglichkeit des digitalen Yen zu prüfen.
Eine von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich durchgeführte Umfrage schätzte, dass etwa vier Fünftel der Zentralbanken weltweit entweder an digitalen Zentralbankwährungen forschen oder diese bereits konzipieren. Derselbe Bericht zeigte, dass zwei Fünftel an Proofs-of-Concept arbeiten und ein Zehntel mit der Durchführung von Pilotprogrammen befasst ist.
Der Global CBDC Index von PwC aus dem April stuft die Bahamas mit einem Wert von 92 als führendes Land in der Entwicklung von CBDCs ein. Es folgen Kambodscha und China mit 83 bzw. 75 Punkten. Kambodscha und die Bahamas haben ihre digitalen Währungen bereits eingeführt, während China bereits eine Reihe von Pilotprojekten durchgeführt hat. Andere Nationen an der Spitze sind die Ukraine, Ecuador, Uruguay und Südkorea.