Der staatliche Petro existiert schon länger. Nun will die politische Führung des Landes das Volk zur Nutzung einer neuen Krypto-Plattform bewegen.
Petro soll das Land vor Auslandssanktionen schützen
An dieser Stelle haben wir die Pläne Venezuelas zur eigenen Kryptowährung – den Petro – als Alternative zu Bitcoin und Ethereum schon mehrfach thematisiert. Das Angebot wird im Land schon seit Monaten als Alternative zur eigentlichen Staatswährung gewissermaßen beworben. Der Grund: die enorme Inflationsrate (laut IWF rund 130.060 Prozent) im südamerikanischen Land. Schon seit längerem tauschen Bürgerinnen und Bürger ihr Fiatgeld in digitale Währungen ein, um auf den fortschreitenden Wertverfall zu reagieren. Auch der Staat selbst hält große Stücke auf Kryptowährungen im Kampf gegen die zunehmende Währungskrise. Nun scheint sich abermals etwas zu tun. Der Staat scheint über seine Behörden einen Aufruf zum Einsatz der digitalen Währungen in die Tat umzusetzen. Als Argument nennt der Staat Venezuela die Chance, eine Abwertung der Einkommen zu verhindern. Ob der Aufruf in Richtung der Bürger den erhofften Erfolg haben wird?
Schutz der Bürger gegen den Anstieg der Inflationsrate
Sieht man einmal von der staatlichen Kryptowährung Petro ab, stehen digitale Währungen ohnehin schon seit Jahren hoch im Kurs bei vielen Bürgern des wirtschaftlich notleidenden Staates. Das neue Vorhaben setzt auf eine Online-Plattform, die den Menschen im Land Überweisungen in der Staatswährung an Empfänger im Ausland ermöglicht. Ob die Bekämpfung der Einkommensentwertung der alleinige Grund für die Aufforderung ist, kann diskutiert werden. Natürlich verspricht sich der Staat selbst ebenfalls etwas von einem möglichen Erfolg des erweiterten Einsatzbereichs des Coins von staatlicher Seite. Die Plattform jedenfalls hört laut einer aktuellen Stellungnahme Jose Ramirez‘, des amtierenden Superintendenten des nationalen Radios „National Cryptocurrency“, auf den Namen Patria Remesa. Menschen im Land können theoretisch auf diesem Wege nach offiziellen Angaben schon jetzt Zahlungen von außerhalb erhalten. Wie gesagt in Form der Währung Petro.
Preiswerte und schnelle Zahlungen garantiert?
Schneller, so heißt es, ist eine Überweisung ins Land aus Venezuela derzeit nicht möglich. Hintergrund ist dabei insbesondere, dass aus dem Land Gelder an außerhalb lebende Venezolaner transferiert günstig und unbürokratisch fließen können. Eben dies liegt vielen Bürgern in der momentanen Krise am Herzen. Betont wird, dass der Petro im Jahr 2018 eine Idee des Präsidenten, Nicolas Maduro, selbst gewesen ist. Ziel war es, „imperialistische Angriffe“ auszuhebeln. Damit sind natürlich vorrangig die USA gemeint. Als Absicherung der Währung wiederum dienen das Edelmetall Gold sowie Öl. Auch zukünftige US-Sanktionen soll die neue Plattform wirkungslos machen. Der Vorwurf, der Petro sei quasi ein Doppelgänger des Dash, interessiert den Staat Venezuela nur am Rande. Angeblich haben Firmen bisher etwa vier Mrd. USD-Dollar in Petro investiert.
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