Scheinbar gibt es endlich Vorhaben, Kryptobörsen Versicherungsschutz gegen Verluste nach Hacker-Angriffen zu bieten. Das Unternehmen MTP will aktiv werden.
Sind Kundengelder bald besser geschützt?
Wenn auf Kryptoplattformen Kundengelder von Bitcoin bis Ripple wegen Hacker-Attacken verschwinden, schauen Anleger oftmals sprichwörtlich in die Röhre. Sind die Plattformen nach solchen Angriffen insolvent, gibt es üblicherweise keinen Ersatz. Zuletzt zeigte das Beispiel QuadrigaCX, wie schwierig sich die Rettung von Mitteln der Kunden gestalten in der unklaren Rechtslage rund um die Kryptobranche. Das InsureTech-Unternehmen MTP hat nun einen ersten Vorstoß in Richtung eines zukunftsweisenden Versicherungsschutz für den Markt gewagt. Nach aktuellen Berichten hat der Versicherungsdienstleister mit gleich zwei Börsen vertragliche Vereinbarungen zu Sicherheitspaketen getroffen. Hintergrund sind ausdrücklich die genannten schweren Folgen, wenn sich Hacker Zugriff zu Wallets und den Börsen insgesamt verschaffen und Gelder abziehen.
Im ersten Schritt sollen angeblich zwei Börsen versichert
Bei den betreffenden beiden Börsen soll es sich Branchengerüchten zufolge um Nexybit und Babit handeln. Beide Plattformen arbeiten mit der Blockchain. Die private Versicherungsbranche könnte – sofern sich die Meldungen bestätigen, wäre dies in der Tat ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit für Anleger, die über Krypto-Plattformen Ethereum, Litecoin und viele andere Coins erwerben oder Handel innerhalb der Communities betreiben. Durch die erhoffte Bewegung des Sicherheits- und damit Verlustrisikos könnten Börsen außerdem für mehr Vertrauen sorgen. Die momentan kursierenden Informationen lassen darauf schließen, dass Entschädigungszahlungen über die Cybersicherheitspakete mittels Smart Contracts erfolgen sollen.
Versicherer und Börsen müssen auf steigende Verluste reagieren
Die versicherten Kryptounternehmen müssten vermutlich Sicherheiten finanzieller Art vorweisen – zusätzlich zu den fälligen Versicherungsprämien, die an die MTP Stiftung fließen. Eine Lösung des „Hackerproblems“ ist dringend nötig. Für 2018 beziffern Experten Schäden durch solche Taten umgerechnet auf mehr als 880 Millionen Euro. Einige der großen Börsen hatten zuletzt Details zu Angriffen publik machen müssen. Dass die private Versicherungsbranche nun scheinbar aktiv wird, ist aus Expertensicht die Folge der anhaltenden Zurückhaltung staatlicher Instanzen, wenn es um das Thema Einlagensicherung geht. Auch und gerade in Deutschland bleibt die Lage schwierig, auch wenn inzwischen Pläne für eine Blockchain Strategie der deutschen Bundesregierung bekannt wurden.
Featured Image: Von nito | Shutterstock.com