Russland begräbt einstweilen die Pläne für eine eigene Digitalwährung. Das besagen Meldungen vonseiten der zuständigen Zentralbank.
Krypto-Rubel-Projekt war schon länger in Planung
Noch bevor überhaupt genauere Details rund um eine digitale russische Staatswährung in Umlauf gelangen konnten, steht der Krypto-Rubel nun scheinbar wieder vor dem Aus. Zumindest fürs Erste will Russlands Regierung ihr Vorhaben wohl zu den Akten legen. Schon vor rund zwei Jahren hatten auch wir über die angeblichen Pläne zu einem „Crypto-Ruble“ berichtet. Anfang dieses Jahres hatte in früherer russischer Energieminister erneut eine Staats-Kryptowährung gefordert. Allerdings sprach sich Igor Jussufow – so der Name des ehemaligen Politikers – nicht für einen klassischen Stablecoin mit Kopplung an den Rubel aus. Für diese Umsetzung hatte sich unter anderem die US-Bank JPMorgan entschieden. Jussufow hingegen bevorzugte die Bindung an den Ölpreis. So oder so: Das „Projekt ist erst einmal Geschichte.
Zentralbank zieht Vorhaben zum Digital-Rubel zurück
Unter anderem wollten die Befürworter den digitalen Rubel als Konkurrenz zu ausländischen Token wie natürlich dem Bitcoin etablieren. Einsetzen wollte man den Coin zumindest inoffiziellen Meldungen zufolge, um Sanktionen aus dem Ausland zu umgehen. Anders in einigen anderen Staaten reichen der russischen Zentralbank scheinbar nicht die Argument für die Einführung einer Kryptowährung. Denn Elvira Nabiullina, ihres Zeichens Vorsitzende der Zentralbank Russlands, sieht nach Auswertung der Gründe für die Emission keinen Anlass zum Marktstart. Die Risiken, so Nabiullina, überwiegen aktuell. Entsprechend endeten die seit 2017 laufenden Forschungen zum Krypto-Projekt vorzeitig, wie Medien zum Wochenbeginn berichten.
Meinungsänderung in Moskau keineswegs ausgeschlossen
Von Dauer muss das Aus der nationalen digitalen Währungen aber nicht sein. Es ist durchaus denkbar, dass die Arbeiten bald fortgesetzt werden. Insgesamt scheint das momentane Umfeld für staatliche oder private ICOs nicht unbedingt das ideale zu sein. Auch der Social-Media-Riese Facebook bekommt von vielen Seiten derzeit Gegenwind für seinen Libra Coin. Im Falle des Krypto-Rubels aber sollte man auf alles gefasst sein. Die verantwortlichen Behörden haben in der Vergangenheit schon mehrfach kurzentschlossen Projekte realisiert, die kaum jemand auf dem sprichwörtlichen Schirm hatte. Gerade weitere Sanktionen könnten schnell zu einer Kehrtwende der Krypto-Politik führen. Zumal das Interesse für Coins wie Ethereum und Litecoin im Land zunehmend wächst. Auch und gerade bei normalen Anlegern und Investoren.
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