Kryptowährungen arbeiten auf Basis einer Blockchain – diese Aussage scheint vielen Einsteigern ein unveränderliches Gesetz zu sein. In den allermeisten Fällen ist dies korrekt. Doch beispielsweise das System IOTA rückte mit der Markteinführung von diesem Ansatz ab.
Hier sind Digitalwährungen auch ohne eine Blockchain verfügbar und transferierbar. So jedenfalls lautete da Versprechen der Entwickler. In puncto Effizienz und Skalierbarkeit sollen User keinerlei Abstriche in Kauf nehmen müssen. Stattdessen soll das „Tangle“ auf Augenhöhe mit der Blockchain des Bitcoins und anderen Kryptowährungen arbeiten.
User müssen keine hohen Transaktionskosten zahlen
Wie gesagt: IOTA setzt auf das sogenannte IOTA Tangle. Dahinter verbirgt sich bei genauer Betrachtung vereinfacht formuliert statt einer Blockchain ein umfangreiches Netzwerk aus Transaktionen. Ein wesentlicher Vorteil aus User-Sicht besteht darin, dass innerhalb des dezentralen Systems keine Kosten für die Ausführung für Transaktionen fällig werden.
Gerade bei Transaktionen mit geringem Volumen (Stichwort: „Mikrotransaktionen“) zahlen User bei anderen – meist Blockchain-basierten – Kryptowährungen und den dahinter stehenden Systemen vergleichsweise hohe Nutzungsentgelte zahlen. Einkäufe im „Internet der Dinge“ sind via IOTA auch dann lohnend, wenn nur geringe Beträge den Besitzer wechseln sollen.
Wer steht hinter dem Modell IOTA?
Verantwortlich für das System zeichnet die IOTA Stiftung. Sie ist die erste Stiftung innerhalb Deutschlands, die vollständig auf einer Kryptowährung fußt. Vielfach wird die IOTA Foundation auch als Hybridstiftung tituliert – eben wegen dieser innovativen Verbindung zwischen klassischen Stiftungsansatz und einer digitalen Währung als Basis.
Diese Ausrichtung stellte einige Anforderungen an die Gründer, wobei am Ende die Anerkennung durch Berlins Stiftungsaufsicht zum erwünschten Ergebnis führen. Die IOTA Foundation hat sich als gemeinnützige Einrichtung die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie der Bildung zur Aufgabe gemacht.
Erwartungsgemäß steht gerade die Förderung und Weiterentwicklung der IOTA-Technologie im Mittelpunkt. Der streng reglementierte Standort Deutschland ist für viele Investoren ein Hinweis auf die Seriosität der Stiftung und des Systems IOTA gleichermaßen.
IOTA: Die Währung für die automatisierte Zukunft im IoT?
Technisch will und kann IOTA ein System sein, das keinen Unterschied zwischen Herkunft und Nutzungsverhalten seiner Teilnehmer macht. Die bewusste Entwicklung als Bezahlsystem für das erwähnte „Internet of Things“ (IoT) ist eine Besonderheit rund um das IOTA Tangle als dezentral organisiertes Zahlungssystem.
Fürs genauere Verständnis gilt es das IoT genau zu verstehen. Dieses Internet der Dinge zielt für die Zukunft auf die komplette Vernetzung im Grunde aller elektronischen Geräte vom „klassischen“ mobilen Endgerät wie dem Smartphone über Haushaltsgeräte bis zum Rechnersystem eines Online-Händlers ab. Kurzum: Weltweit sollen am Ende viele Milliarden Geräte mit- und untereinander in Kommunikation stehen. Die Geräte sollen letztlich Verträge abschließen und automatisiert Transaktionen ausführen.
Ein beliebtes Beispiel ist hier der Kühlschrank, der automatisiert Einkäufe im Internet tätigt, wenn sein Inhalt zur Neige geht. Auch in den Bereichen Energieversorgung und Mobilität soll IOTA einen wichtigen Beitrag leisten, gleiches gilt für den Bereich Datensicherung. Ausgerichtet als Open-Source-System, soll das IOTA Tangle bzw. das gesamte System sowohl privaten Nutzern und Unternehmen als auch Entwicklern zugänglich sein. Nicht ohne Hintergedanken. Gerade die Optimierung des Systems und die Ausarbeitung zukunftsweisender technischer Standards und neuer
Geschäftszweige wird bei vielen Krypto-Systemen maßgeblich durch externe Entwicklerleistungen vorangetrieben.
Für eigene Transaktionen müssen andere validiert werden
Eine Ähnlichkeit zwischen der IOTA Tangle und vielen Blockchain-Systemen am Markt besteht in der dezentralen Arbeitsweise. Im Unterschied zu Bitcoin und Co. sieht IOTA als Peer-to-Peer-Netzwerk (auch dies ist eine Parallele zum Bitcoin-System) aber kein Mining vor.
Zumindest stehen alle Nodes gleichberechtigt nebeneinander. Ganz ohne Validierungen im System geht es aber nicht. So sind IOTA-User selbst zur Aktivität gezwungen, wenn sie eigene Transaktionen abwickeln möchten. Möchte ich eine Transaktion ausführen, muss ich im Vorfeld zwei andere selbst ausgewählte Transaktionen aus der „Pipeline“ wählen, prüfen und bestätigen. So kontrollieren sich die User gegenseitig. Experten sprechen bei den beiden älteren Transaktionen zur eigenen geplanten Ausführung auch von „Eltern“.
Eine Besonderheit des Tangle
Jede Transaktion erhält eine rechtmäßige Besitzer-Signatur. Die durch den Ansatz entstehende rückwärts gerichtete Verbindung der Transaktionen sorgt technisch dafür, dass sich die Zahl der Transaktionen mit jedem neuen Schritt verdoppelt (mit Blick auf die Historie).
Skalierbarkeit und Ausführung
Die Verlässlichkeit des System ergibt sich aus dem Kontrollmechanismus im IOTA Tangle. Wer als User eine schnelle Ausführung seiner Transaktionen erreichen möchte, sollte selbst ehrlich sein und zügig aktiv werden.
Hinsichtlich der Skalierbarkeit gilt IOTA Insidern als vorbildlich. Mit steigender Transaktionszahl steigt parallel die Zahl der bestätigten Positionen im System samt der Ausführungsgeschwindigkeit, sodass die Latenz langfristig abnimmt. IOTA gilt als sicheres Modell, das durchaus die Rolle eines globalen Zahlungssystems übernehmen könnte und dabei sehr sicher arbeitet.