Die Frage, wie viel Bitcoin der Erfinder der Kryptowährung tatsächlich besitzt, ist eine oft diskutierte und nie wirklich abschließend geklärte Frage des Bitcoin-Universums. Lange Zeit galt eine Untersuchung von Sergio Demian Lerner als die beste Schätzung. Nun hat die Kryptowährungsbörse BitMEX jedoch eine neue Studie herausgegeben, die die Schätzungen von Lerner zumindest teilweise in Frage stellt.
Die erste Untersuchung veröffentlichte Sergio Demian Lerner im April 2013, als er argumentierte, dass Satoshi Nakamoto seit 2009 eine Million Bitcoin gemint hat. Seine Behauptung ging auf die Tatsache zurück, dass die Hashrate im gesamten Jahr 2009 relativ konstant rund 7 Millionen Hashes pro Sekunde lag, was ungefähr der Hashrate der ersten 14 Tagen von Bitcoin entsprach.
Dementsprechend ging Lerner davon aus, dass Satoshi in der Anfangszeit der einzige Miner war. Diese These stieß jedoch auf große Kritik in der Bitcoin-Gemeinschaft, da es aus Sicht vieler keinen Grund dafür zu glauben gab, dass Satoshi in den ersten 14 Tagen der einzige Miner war.
Nur wenige Tage später publizierte Lerner eine neue Untersuchung, die von vielen noch heute als die beste und plausibelste Untersuchung zu der Frage angesehen wird. In der Studie schätzte er das Vermögen von Nakamoto auf ungefähr eine Million BTC.
Lerners neue Untersuchung basierte auf etwas namens „ExtraNonce“. ExtraNonce ist zwar kein Teil des Bitcoin-Protokolls, sondern ein Bereich in einer Coinbase-Transaktion. Allerdings gibt es eine formale Spezifikation darüber, wie das Feld zu interpretieren ist. Diesen digitalen „Fingerabdruck“ nahm Lerner und untersuchte ihn zwischen dem 3. Januar 2009 und dem 25. Januar 2010. Die nachfolgende Grafik von Lerner zeigt, dass ein bestimmter Miner während des Zeitraums besonders aktiv war und auch den ersten Block nach dem Genisis-Block abbaute (schwarze Punkte).
Lerner sagte dazu:
Ich kann nicht mit hundertprozentiger Sicherheit versichern, dass alle schwarzen Punkte Eigentum von Satoshi sind, aber fast alle gehören einer einzigen Entität, und diese Entität begann mit dem Mining von Block 1 und mit der gleichen Leistung wie der Genesis-Block.
Welche Ergebnisse liefert die BitMEX Studie?
Obwohl die Analyse von BitMEX größtenteils mit der Lerner-Hypothese von 2013 übereinstimmt, gibt es einige Punkte, wo BitMEX den Thesen von Lerner widerspricht. Zeitlich macht BitMEX diesen Punkt im August 2009 fest, wo die Börse das Vertrauen in Lerners Studie verliert.
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Grundsätzlich hat BitMEX die gleiche Analyse, wie Lerner, nur erneut durchgeführt. Das Ziel bestand darin, die Blöcke zu zählen, die von der einzelnen Entität gewonnen wurden, und alle Blöcke zuzuteilen. Im Ergebnis schreibt BitMEX, dass die eigene Analyse eine Vielzahl von Methoden verwendete, einschließlich statistischer Analyse, Zufallszahlengeneratoren und sogar manueller Überprüfung, um einige Blöcke zuzuordnen. Dennoch könne auch BitMEX keine Garantie für die Richtigkeit geben.
Bis August 2009 stimmen sie mit Lerners Thesen überein. Danach schreibt BitMEX:
“Nach August 2009 bricht das Muster teilweise zusammen. Die Gradient der Steigungen variiert beträchtlich (von 1,1 Nonces pro Block bis 10 Nonces pro Block). Gleichzeitig ist die Höhe der Steigungen inkonsistent und es gibt viele große Lücken zwischen ihnen. Obwohl das Bild immer noch überzeugend aussieht, ist der Beweis, dass der Miner eine Einheit ist, aus unserer Sicht zu schwach.”
Nach der Analyse der ExtraNonce pro Block kommt BitMEX zu dem Schluss, dass Satoshi nur 740.750 der geschätzten 1 Million Bitcoins besitzen könnte. Die Beweise für die anderen 227.650 BTC in der ursprünglichen Schätzung 2013 werden als zu schwach angesehen, um sie vertrauensvoll mit dem Schöpfer zu verbinden. Im Ergebnis stellt die BitMEX Studie fest:
“Zusammenfassend ist festzustellen, dass, obwohl es im Jahr 2009 deutliche Anzeichen für einen dominanten Miner gibt, die Beweise viel weniger sicher sind, als viele angenommen haben. Obwohl ein Bild mehr als tausend Worte sagt, können Bilder manchmal ein wenig irreführend sein. Selbst wenn man davon überzeugt ist, unterstützen die Beweise nur die Behauptung, dass der dominante Bergmann aus unserer Sicht deutlich weniger als eine Million Bitcoin generiert haben könnte. Vielleicht sind 600.000 bis 700.000 Bitcoin eine bessere Schätzung.”
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