Genau genommen geht es dem Ökonom Rogoff in seiner Stellungnahme zum einen um das potentielle Risiko von Totalverlusten bei Kryptowährungen. Zudem äußert es sich zu Konflikten im Kontext von staatlichen Regulierungsmaßnahmen sowie Chancen für Ländern in Krisenphasen.
Müssen Staaten Token wegen rechtlicher Probleme regulieren?
Ob es nun die logische Konsequenz der großen Staaten und Wirtschaftszonen sein wird, die zu ihrer fehlenden Toleranz den inzwischen etablierten Kryptowährungen von Bitcoin bis Litecoin und den jüngeren Alternativen führen? Jedenfalls ist sich der frühere IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff sicher, dass im Kampf gegen Geldwäsche und die Chancen zum Steuerbetrug bald von staatlichen Maßnahmen gegenüber den digitalen Währungen auszugeben ist. Die großen Volkswirtschaften haben aus Sicht des ehemaligen Harvard-Professors gar keine andere Wahl, als den Token die anonyme Ausrichtung zu nehmen und ihnen so Steine in den Weg zu legen.
Das Problem für große Staaten sieht der Spezialist darin, dass eine Regulierung zwingend zu weniger Anonymität führt. Dies wiederum nimmt den Devisen der digitalen Welt einen Teil ihres Reizes für Anleger und Spekulanten.
Krisenstaaten könnten Potenzial der Währungen für sich Nutzen
Anders verhält sich die Situation nach Auffassung Rogoffs in den von Ihm als „Failed States“ titulierten Ländern wie beispielsweise Venezuela. Dort können Kryptowährungen wie der vom Staat selbst ins Spiel gebrachte Petro für wirtschaftlichen Aufschwung und das Ende der Krise sorgen. So die graue Theorie. Denn beim besten Willen sind nicht alle Experten derselben Meinung wie der Wirtschaftsexperte Rogoff.
Widersprüchliche Aussagen zur Krypto-Zukunft von Expertenseite
Ein Bonmot aus Rogoffs Gastbeitrag im „Guardian“: Den Gegenwert des Bitcoins sieht der ehemalige Professor etwa auf dem Niveau eines Lottoscheins. Zumindest in der derzeitigen Krisenzeit am Markt. Damit will der Wirtschaftsprofessor zum Ausdruck bringen, dass die Währungen seiner Meinung nach generell auch heute noch vollkommen wertlos werden können. Auch wenn es zwischenzeitlich Blasen gibt: Viele Experten und Brancheninsider sind anderer Meinung und sagen längst wieder bessere Zeiten ab 2019 vorher.