Die vom Fintech-Unternehmen Ripple emittierte Währung XRP lässt sich von einer neuen Klage gegen die Firma wohl nicht negativ beeinflussen.
Der gesamte Kryptomarkt wird derzeit von der Erwartung auf die erneute Klage wegen des XRP-Verkaufs überschattet. Die Klage bedroht die Gewinne. Zumal es nicht die erste Klage ist.
Vergangenen Freitag reichte das Unternehmen Bitcoin Manipulation Abatement LLC Klage gegen Ripple auf der einen und den CEO Brad Garlinghouse auf der anderen Seite ein. Der aktuelle Vorwurf: Ripple soll durch die Formulierung des Angebots zu „nicht regulierten Wertpapieren“ die Anleger getäuscht haben.
Aus den Gerichtsakten geht hervor, dass Bitcoin Manipulation Abatement LLC Ripple auf Schadenersatz verklagt. Es geht um eine „Litanei falscher und irreführender Informationen“.
Ripple soll, so jedenfalls sieht es der Kläger, hatten gegen geltendes Wertpapierrecht verstoßen. Zusätzlich wird behauptet, Ripple habe gezielt mit seinem aggressiven Marketing (und verschiedenen anderen Mitteln) künstlich die Marktnachfrage befeuert, um aus den Kursentwicklungen bei eigenen Verkäufen Profit zu ziehen.
Die Klageschrift wurde beim kalifornischen Bezirksgericht eingereicht. Das Dokument wirft Ripple vor, Interessenten Coins angeboten zu haben, bei denen von einem steigenden XRP-Kurs ausgegangen wurde. Beim Kläger habe dies Erwartungen geweckt. Man sei davon ausgegangen, Ripple Bemühungen und strategische Partnerschaften würden den Währungskurs und damit den Investitions-Gewinn positiv beeinflussen.
Weiterhin ist es Bestandteil der Klage, dass das Gericht die Behauptung berücksichtigt, XRP sei keine Währung. Die zugrundeliegende Petition spricht davon, dass die Kryptowährung keine Käufe von Dienstleistung und Waren ermögliche.
Faktisch fällt der zuletzt genannte Aspekte heraus. Dennoch scheint der gesamte Markt rund um XRP auf die eingereichte Klage zu reagieren – ungeachtet der kürzlich erreichten Gewinne.
Am heutigen Dienstag erfolgt das Krypto-Trading parallel zum Handel der momentan führenden Coins, was eng mit dem insgesamt eher schleppenden Monatsstart im Mai in Verbindung steht.
Ähnlich wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) erreichte XRP innerhalb der vergangenen 24 Stunden zeitweise Zuwächse und damit eine Unterstützung und Konsolidierung auf ein psychologisch wichtiges Preisniveau. Zeitgleich zur der Drucklegung notierte der Token heute bei + 1,96 % und hielt sich gegenüber dem US-Dollar sicher bei über 0,21 USD.
Es ist wirklich eine weitere Klage, mit der man sich im Hause Ripple befassen muss. Zuvor wurden bei Gerichten in den USA bereits andere Verfahren und Klagen auf den Weg gebracht. Das Unternehmen wie auch CEO Garlinghouse haben wiederholt öffentlich verdeutlicht, dass es sich nach ihrer Auffassung beim Token XRP nicht um ein Wertpapier mit entsprechender rechtlicher Einordnung handele.
Ripple verwahrt auf eigenen Treuhandkonten selbst Milliarden XRP-Token hinterlegt; Mitgründer Jed McCaleb gehört zu jenen, die über enorme Mengen verfügen und diese nach und nach verkaufen.
Interessante Randnotiz: Bei Bitcoin Manipulation Abatement LLC handelt es sich um das Unternehmen, welches im vergangenen Jahr die Derivat-Plattform FTX auf die stolze Summe von 150 Millionen USD verklagte. Die Klage wurde jedoch nach lediglich einem Monat per Gerichtsbeschluss abgewiesen.