Was ist Siacoin – eine virtuelle Währung oder steckt mehr dahinter?
Siacoin ist noch eine vergleichsweise junge Kryptowährung. Sie basiert auf dem revolutionären Cloudspeicher-Service namens Sia, insLeben gerufen von David Vorick und Luke Champine des Startup-Unternehmens Nebulous Inc. Was diese revolutionäre, digitale Münze mit einer Cloud zutun hat, wird im folgenden Artikel eingehend erklärt.
Seit wann gibt es Siacoin und wie hoch ist ihr Wert?
Den aktuellen Siacoin Kurs sowie die Kursentwicklung findest du ebenfalls bei uns unter Kurse.
Was ist das besondere an Sia?
Sia ist ursprünglich einfach nur ein Cloud-Dienst, der sich aber komplett von herkömmlichen Cloudspeichern unterscheidet. Die Sia-Cloud basiert auf einer dezentralen, redundanten Architektur. Das bedeutet, dass die gespeicherten Daten nicht auf einem zentralen Server liegen, sondern zerstückelt in viele kleine Teile auf tausenden von unterschiedlichen Servern. Ein Vorteil dieses Systems wird dabei natürlich sofort klar: Ein Hacker, der die Sicherheitsbarrieren eines solchen Servers durchbricht, wird er keine für ihn verwertbaren Daten vorfinden, selbst wenn er in der Lage ist diese zu entschlüsseln. Möchte er verwertbare Daten haben, müsste er jeden einzelnen Hoster hacken, dessen Ort er aber nicht kennt, bis er alle Datenstücke gesammelt hat.
Redundanz der gespeicherten Daten Natürlich muss bei der Verwendung dieses Systems auch eine gewisse Redundanz der einzelnen Datenstücke in der Cloud vorliegen. Im Falle dessen, dass einer der Hoster gerade nicht funktioniert, könnte der Nutzer sonst nicht seine Daten abrufen, weil zumindest ein gewisser Teil dessen fehlen würde. Redundanz bedeutet nämlich ein mehrfaches vorliegen gleicher Datensätze. Fällt also der Server eines Hosters aus, wird der jeweilige Datenteil einfach von einem anderen Server geladen.
Vollkommen unabhängig Den Algorithmus für die korrekte Datenzusammenführung besitzt natürlich nur der eigentliche Eigentümer der jeweiligen Daten. Basierend auf dem Blockchain entsteht quasi ein regelrechtes Ökosystem aus vielen unabhängigen Hostern. Genau das ist auch die Vision, die von dessen Erfindern dahintersteht: Ein unkontrolliertes, unabhängiges Cloudsystem über dessen Dateien nur der ursprüngliche Eigentümer verfügen kann. Die ausführliche Roadmap des Entwicklerteams könnt ihr hier ansehen.
Bezahlung der Hoster mit Siacoin
Hier kommt dann auch die eigentliche Siacoin in’s Spiel. Denn mit dieser Kryptowährung lassen sich die einzelnen Hoster bezahlen. Der Wert der Münze und somit auch der Hostingkosten sind also von üblichen Schwankungen abhängig. Dennoch sind die Preise für die Datenspeicherung um ein vielfaches günstiger, als die Hosting-Angebote von bekannten, zentralisierten Cloud-Dienstleistern, wie etwa Amazon, Google oder Dropbox. Einen Terrabyte an Daten kann man in der Cloud von Sia für etwa 200 Siacoins, also schlappe 80ct pro Monat beherbergen. Ein wahrer Witz im Vergleich zu zentralen Cloud-Diensten, bei denen der Terrabyte mindestens 10-20€ kostet und noch dazu nicht mal eine solche Unabhängigkeit und Sicherheit bieten kann. Siacoin kaufen kann man auf zwei verschiedene Wegen. Zum einen kann man Siacoin, wie viele andere Kryptowährungen minen, zum anderen aber auch gegen Bitcoins eintauschen.
Welche Technologie steckt hinter Siacoin?
Damit Sia und der damit verbundene Siacoin so funktioniert, wie es sein muss, wird auf ganz bestimmte Systeme und deren Protokolle zurückgegriffen.
Die auf Reed-Solomon-Code basierende Datenverteilung Hierbei werden alle Daten schnell und zuverlässig in Einzelteile zu jeweils 4 Megabyte zerlegt, sobald diese im Sia-Client eintreffen. Danach werden diese Datenteile an die einzelnen Hoster verschickt und dort gelagert. Davor werden die Datenteile allerdings noch verschlüsselt, damit selbst einzelne Datenfragmente auch für den Hoster unlesbar werden.
Datenverschlüsselung mit dem Twofisch-Algorithmus Damit selbst einzelne Teile der gespeicherten Daten für Hoster oder mögliche Hacker unlesbar sind, wird das ganze verschlüsselt. Der hierfür verwendete Algorithmus wird Twofish genannt. Dieser ist der Nachfolger des sogenannten Blowfish und gehört zur Familie der symmetrischen Verschlüsselungs-Algorithmen. Das heißt, dass zur Entschlüsselung ein ganz bestimmter Schlüssel aus 128 Bits. Hierbei muss man daran denken, dass jedes einzelne 4mb-Datenstück ihren komplett einzigartigen Schlüssel besitzt. Gelinge es also jemandem ein 4Mb Datenstück einer 100Mb großen Datei zu entschlüsseln, müsste er rein theoretisch noch 24 andere der 128Bit-Codes knacken.
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Peer-to-Peer Protokoll
Der gesamte Datenaustausch findet ausschließlich auf Peer-to-Peer Basis statt. Das bedeutet, Server, die miteinander kommunizieren, tun dies mittels des P2P-Protokolls auf direktem Wege. Die Daten laufen also nicht etwa erst über einen zentralen Server, auf dem sie abgefangen werden könnten. Diese Art von Kommunikation wird schon bei diversen anderen Diensten genutzt, wie etwa bei den schon seit langem kontrovers diskutierten BitTorrent-Netzwerken. Über diese Netzwerke tauschen Nutzer Daten aus, ohne dass Dritte in irgendeiner Art und Weise Kontrolle über den Datenaustausch haben. Auch genau aus diesem Grund werden gerne kopiergeschützte, illegal vervielfältigte Daten mittels des Peer2Peer-Protokolls ausgetauscht. Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass dieses Protokoll auch illegal ist. Für ein solch unabhängiges Cloud-Netzwerk ist Peer-To-Peer einfach essentiell.
Sichere Abwicklung durch sogenannte Smart-Contracts Smart Contracts sind, wie der Name bereits verrät, Protokolle, die technisch-automatisiert Verträge zwischen zwei Parteien abschließen und ausführen. Dies sichert dem Käufer automatisch seinen Speicherplatz für seine Daten, sobald er bezahlt. Hingegen gilt für die Hoster, dass sie ihre Siacoins auch wirklich nur erhalten, wenn sie die Daten über den entsprechenden Zeitraum ohne große Offtime zur Verfügung stellen können. Diese Smart Contracts können also sowohl Hoster, als auch Kunden unnötigen Ärger ersparen – trotz der großen kaum übersichtlichen Vernetzung der Cloud. Jene Smart Contract kennt man auch schon von der weitaus bekannteren Kryptowährung namens Etherium.
Schlussbetrachtung Abschließend lässt sich also sagen, dass sich Siacoin von anderen, bekannteren Digitalen Währungen stark unterscheidet. Zwar kann man Siacoins minen, jedoch steht ganz klar nicht die Münze an sich im Vordergrund, sondern der revolutionäre Cloud-Dienst. Siacoin ist also gewissermaßen Mittel zum Zweck, damit die vielen einzelnen Hoster bezahlt werden können. Ohne diese Cloudspeichereinheit würde Siacoin also gar nicht exisitieren.