Es ist so weit: Der erste Bitcoin-Fonds öffnet in Hongkong bald seine Pforten. Der Betreiber Arrano Capital hat sich einiges vorgenommen.
Behörde lässt erstmals Vorhaben für einen Bitcoin-Fonds
Schaut man sich die Daten bisher aktiver Krypto-Fonds an, fällt auf, dass die Volumina im Vergleich zu Investment- oder Hedgefonds vergleichsweise gering ausfallen. Dies ist aber nur allzu verständlich. Schließlich stecken Bitcoin-Fonds und vergleichbare Modelle auf Basis anderer Coins wie Ethereum noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen. Vielleicht entstanden Fonds in der Kryptowelt eher mit dem Ziel der Förderung der Akzeptanz digitaler Währungen. Ripples Partnerschaft mit Forte mit einem 100-Millionen-USD-Fonds ist ein gutes Beispiel, bei dem es unter anderem um die Erhöhung des XRP-Bekanntheitsgrades ging. Allein schon die Tatsache, dass es viele Behörden potenziellen Betreibern bei der Antragstellung nicht gerade leicht machen, verschafft jedem neuen Erfolg innerhalb der Branche Aufmerksamkeit. Zuletzt erteilte die kanadische Aufsicht OSC dem Anbieter 3iQ die Erlaubnis für einen Kryptofonds.
SFC definierte früher Regeln als viele andere Aufsichten
Hongkongs Aufsicht SFC erstellte schon längerem umfassende Kryptofonds-Regularien. Diese an Interessenten versendete Dokumente tragen nun erste Früchte. In der Sonderverwaltungszone wagt das Unternehmen Arrano Capital einen ersten Schritt auf das Parkett der Bitcoin-Fonds, wie es sie andernorts schon vereinzeln gibt. Der Anbieter gehört den Meldungen zufolge zum Mutterkonzern Venture Smart Asia. Die Zulassung für das in Hongkong gestartete Produkt erfolgte dementsprechend auch durch die zuständige Securities and Futures Commission (SFC). Als Zielvorgabe spricht der Betreiber von einem Fondsvolumen in einer Größenordnung von 100 Millionen USD, wobei dieses Volumen schrittweise aufgebaut werden soll. Diese Grenze möchte der Anbieter binnen 12 Monaten erreichen.
Zweiter Krypto-Fonds bereits in Vorbereitung
Vordergründig richtet sich der neue Fonds den Stellungnahmen zufolge im Bereich der professionellen Anleger und Investoren, die nicht mühsam im Kleinen über eigene Wallets auf den Bitcoin Kurs spekulieren möchten. Wer nun anmerken würde, dass Bitcoin-Fonds dem allgemeinen Trend hin zu Altcoins und Token nicht gerecht werden: Im Hause Arrano Capital laufen scheinbar bereits zusätzliche Vorbereitungen für ein weiteres Fondsmodell, welches dann nicht allein Bitcoin kaufen und verkaufen, sondern auf einen Korb von Kryptowährungen wie Ethereum oder Litecoin ausgerichtet sein soll. Bis es so weit ist, kommen also allein Anleger mit Bitcoin-Interesse auf ihre Kosten. Ein wichtiges Signal für andere Fonds-Betreiber mit Krypto-Plänen ist die Legitimierung durch die sonst sehr kritische Aufsichtsbehörde so oder so.
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