Im November des Jahres 2019 haben Hacker gegen UpBit-Tauschregeln verstoßen und sind mit Kryptowährungen im Wert von 49 Millionen US-Dollar verschwunden. Erst gestern versuchten sie, gestohlene ETH-Coins über Binance zu verkaufen.
Vielen Kryptobörsen entstanden in den vergangenen Jahren Schäden. Deshalb haben sich Börsen wie Binance entschieden, rigoros alle Gelder im Kontext von Hackerattacken einzufrieren und sich untereinander zu informieren. Binance tat nun exakt dies infolge eines UpBit-Hacks aus dem Jahr 2019. Es geht um eine verknüpfte Adresse, an die auf der Börse 137 Ether (ETH) gesendet wurden, wie aktuelle Berichte bestätigen.
Gegen 16.00 Uhr (UTC) am 13.05.2020 wies Whale Alert auf eine Transaktion mit einem Volumen von 137 ETH im Wert von etwa 27.000 USD hin, die an eine Wallet bei Binance gesendet wurde. Der Krypto-Bot übermittelte eine entsprechende Warnung an die Börse mit dem Hinweis, dass der Ursprung des Geldes eine Adresse sei, die eine Verbindung zur Hackergruppe aufwies, die wiederum für einen Angriff auf die Börse UpBit verantwortlich war.
Die Börse reagierte zügig. Binance-CEO Changpeng Zhao (Spitzname „CZ“) twitterte zeitnah, die Gelder seien eingefroren worden. CZ fügte hinzu, die betreffenden Gelder seien UpBit übergeben worden. Es sei gelungen, das Geld binnen lediglich 30 Minuten nach der Whale Alert-Warnung blockiert und angewiesen worden.
Im Tweet des Binance-Chefs heißt es:
„Eingefroren! Wir kooperieren mit UpBit, um Gelder einzuziehen, Ermittlungsbehörden zu informieren und Rückzahlungen vorzunehmen. Wir waren nur darauf, dass sich in den Sozialen Medien jemand über das Einfrieren beklagt. Aber wir kämpfen gegen schlechte Marktteilnehmer – wir müssen so handeln.“
Binance hat nicht zum ersten Mal Gelder eingefroren, die Hacker umzutauschen versuchen um so Geldwäsche zu praktizieren. Auch im Zusammenhang mit der Börse Cryptopia hatte Binance ähnlich agiert. Im Januar 2019 wurden Cryptopia durch Hacker 16 Millionen Dollar gestohlen. Nach diesem Zwischenfall musste neuseeländische Börse schließen. Eingefroren wurden die Gelder damals, als Hacker den Versuch unternahmen, das Kapital weiterzuverkaufen.
Zwar konnte Binance den 137-ETH-Transfer einzufrieren. Die in den UpBit-Vorfall involvierten Hacker schafften es dennoch, Teile ihrer Beute über Binance – auch Binance – zu verschieben. Laut vorliegenden Daten wurden aus den Wallets der Hacker binnen der vergangenen 24 Stunden ETH im Gesamtwert von etwa 725.000 USD entfernt.
Uppsala weiß zu berichten, dass eine Summe von umgerechnet etwa 3,2 Mio. US in Ethereum (ETH) durch Hacker über mehrere Börsen gewaschen werden konnte. Die Summen waren zuvor gestohlen worden. Die Täter hatten neben Binance auch die große Börse Bitfinex für ihre Maßnahmen genutzt.
Der Grund für die Hacker, eine vergleichsweise geringe Summe von ETH im Wert von 27.000 USD zu senden, ist nur schwerlich nachvollziehbar. Insbesondere mit Blick auf der gestohlenen Millionensummen. Vermutlich handelte es sich aber um eine Art Test. Die Hacker wollten vermutlich herausfinden, wie reaktionsschnell Binance ist. Und wie lange es bis zur Entscheidung für Sperrungen größerer Beträge dauern könnte.