Mit Binance ist nun die erste renommierte Kryptobörse im Gespräch für eine Libra-Listung. Auch an einem Node-Betrieb ist die Börse interessiert.
Binance kann sich Investition ins Libra System vorstellen
Viele Partner für Facebooks Libra-System waren in den vergangenen beiden Wochen bekannt geworden. Dazu gehören beispielsweise die beiden Kreditkartengesellschaften Mastercard und Visa. Auch andere renommierte Unternehmen traten bereits als Geldgeber dem neuen Netzwerk bei. Dass ausgerechnet der Zahlungsdienst PayPal ebenfalls Partner werden möchte, hat manchen Beobachter überrascht. Aus der Kryptobranche selbst gab nach der Veröffentlichung des Whitepapers zum Stablecoin aus dem Hause Facebook wenig Rückmeldung. Nun aber kommt aus dem Umfeld der Bitcoin Börse Binance eine Interessensanmeldung. Binance scheint für eine Partnerschaft mit dem nicht unumstrittenen Zahlungssystem offen zu sein. Erst kürzlich hatte die Börse angekündigt, für US-Kunden eine eigene neue Plattform zu starten. Zuvor waren diese (neben Kunden aus anderen Ländern) wegen Regulierungsproblemen vom Handel ausgeschlossen worden.
Gespräche zwischen den Unternehmen laufen
Normalerweise werden auf der Plattform von Binance vor allem „echte“ Digitalwährungen wie eben der Bitcoin sowie Altcoins von Ethereum über Litecoin bis Monero gehandelt. Wer sich für den Bitcoin Kauf über die Plattform interessiert, könnte in Zukunft möglicherweise auch den Libra Stablecoin kaufen und verkaufen. Auch wenn es noch keine genauen Details zu einem Listing gibt: Für die Kryptowelt könnte das Interesse vonseiten Binance so etwas wie eine Initialzündung werden. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Und so könnten schon bald auch andere Börsen und Handelsplattformen nachziehen und ihrerseits Nachrichten zu einer Handelsmöglichkeit bekannt geben. Binance geht in seiner Stellungnahme im Übrigen noch einen Schritt weiter. Die Börse möchte bei entsprechendem Ausgang der Gespräche mit Facebooks Verantwortlichen nicht nur den Handel möglich machen.
Im Zusammenhang mit der Nachricht, dass Facebook rund 100 Nodes – also Knotenpunkte – für seine Blockchain benötigt – bekundete der Binance Chefstratege Binance zusätzlich Interesse. Sollte die Kooperation in diesem Punkt zustande kommen, wäre die Börse mit Spotify, eBay, oder eben PayPal in guter Gesellschaft. Noch stecken die Verhandlungen zwischen Binance und Facebook wohl in den Kinderschuhen. Im Zuge der geplanten Erweiterung von einer privaten Blockchain hin zum Sekundärmarkt-Handel wird Facebook aber wohl auf die Hilfe großer Kryptobörsen angewiesen sein.
Allmählich bekommen die Facebook Pläne Struktur
Binance wäre aus Sicht vieler Insider eine der denkbar besten Adressen für den Ausbau. Binance-Stratege Chao rechnet in Interviews allerdings damit, dass eine ganze Reihe von Börsen am Ende Libra listen wird. Aufgrund des erwarteten Erfolgs scheinen Exklusivpartnerschaften früher oder später eher unwahrscheinlich. Die 10 Mio. US-Dollar für den Betrieb eines Nodes schrecken Binance jedenfalls nicht ab. Lobend erwähnt der Binance-Verantwortliche auch, dass der Social-Media-Konzern seinen Stablecoin wohl nicht allein über den Kurs des US-Dollars absichern möchte. Hier gibt es zwar noch keine belastbaren Informationen. Es zeichnet sich aber ab, dass Facebook seine Währung an einen Korb verschiedener Sorten Fiatgeld koppeln wird. Trotz der Sicherheitsbemühungen bei Facebook bleibt vor allem die Politik skeptisch bezüglich des Vorhabens.
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