In der deutschen Politik gibt es endlich Ideen, um die Blockchain als Instrument für die Ausgabe staatlicher Gelder zu nutzen. Vor allem wegen der Transparenz.
Deutschland entdeckt die Blockchain für Krisen-Zahlungen
Die deutsche Bundesregierung gehört bekanntlich zu jenen Gegnern, die Facebooks Libra am liebsten einen Riegel vorschieben möchten. Die Sorge, dass der Stablecoin zu einflussreich wird, ist groß. Damit ist Deutschland ähnlich ambitioniert mit der Blockchain-Strategie wie China mit dem Digital-Yuan. Allerdings: Hierzulande scheint der Bund sich darauf vorzubereiten, die Idee eines digitalen Euro ins Rennen zu schicken. Der „Euro-Token“ könnte nach heutigem Stand als Alternative zum Bitcoins ist Spiel gebracht werden, um Auswirkungen der Corona-Krise abzumildern. Das jedenfalls geht aus neuesten Meldungen des Handelsblatts hervor. Der Hintergrund des momentanen Vorhabens scheint zu sein, Gutscheine auf digitaler Basis über die Blockchain auszugeben, wie sie etwa beim Bitcoin oder Litecoin zum Einsatz kommt.
Nicht nur die CSU-Politikerin möchte die Blockchain nutzen
Das Modell der Kreditvergabe auf digitalem Wege könnte zu einer Alternative zur Darlehensvergabe über die einstige staatliche Förderbank KfW werden. Es ist möglich, dass auf diese Weise gleichsam unbürokratisch und rasch weitere Kreditmittel vergeben werden. Die bundesdeutsche Digitalministerin Dorothee Bär von der CSU gehört zu den Befürworterinnen des Ansatzes, um dem Coronavirus den Kampf anzusagen. Sie ist als eine der Verantwortlichen beim „Hackathon“ allerdings in guter politischer Gesellschaft. Etliche andere Politikerinnen und Politiker vertreten eine ähnliche Position. Immerhin ist sich die deutsche Politik zunehmend bewusst, dass die Blockchain auch außerhalb der digitalen Währungen wie Ethereum oder Bitcoin ihren Zweck erfüllt.
Unternehmen und Verbraucher könnten profitieren
Der aktuelle Ansatz zielt darauf ab, Zuschüsse des Bundes an Verbraucher sowie Firmen per Euro-Token auszuschütten. Staatsministerin Bär teilte Medien gegenüber mit, die Blockchain berge vor allem den Vorteil, Empfänger der Zahlungen zu identifizieren durch die Vergabe einer eID. Unbürokratisch und transparent könne die Verteilung der Mittel des Staates gelingen, heißt es in der Stellungnahme der christlich-sozialen Politikerin. Die Vergabe von Blockchain-Identitäten im gesamten Bundesgebiet könnte Unternehmen unterschiedlichster Branchen finanziell ohne langen Vorlauf helfen.
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