Dass der Wandel kommen wird, ist klar. Wie lange es braucht, bis Verbraucher lieber BTC als Bargeld nutzen? Ein Report der Deutschen Bank mutmaßt.
Bericht sieht Bankenwelt vor großen Wandel
Wenn man sich die Bemühungen mancher Bank im Bereich Digitalwährungen ansieht, stellt sich zunehmend die Frage: Handeln die Institute aus echten Interesse und aus der Erkenntnis, wie hilfreich die Blockchain für ihre Geschäftsbereiche sein kann? Oder folgen die Banken und Kreditinstitute eher den Ansprüchen der eigenen Kunden? Schließlich interessieren sich nicht nur private Anleger in steigendem Maße für Bitcoin sowie Altcoins zwischen Dash und Zcash. Im Falle der Deutschen Bank jedenfalls legt ein aktueller Bericht unter dem Titel „Imagine2030“ zumindest unterschwellig eher den zweiten Gedanken nahe. Urheber des neuen Reports bei Deutschlands größter Bank, ist der Bankenstratege Jim Reid.
Zuspruch für Token als Zahlungsmittel wächst stetig
Er kommt – um es kurz und bündig zusammenzufassen – zu dem Ergebnis: Innerhalb des kommenden Jahrzehnts bis 2030 könnten Kryptowährungen tatsächlich für das Verschwinden des gerade bei deutschen Verbrauchern nach wie vor so beliebte Bargeld weitgehend ersetzen. Schon jetzt attestiert Reid für die traditionelle Bankenbranche große Herausforderungen durch das Umdenken ihrer Kunden. Auch der institutionellen Kundschaft, die schrittweise Wallets nutzt oder Chancen für Derivatinvestments mit Krypto-Bezug suchen. Die Bitcoin Futures des Anbieters Bakkt seien hier nur als ein Beispiel von vielen weltweit genannt. Die Nachfrage nach „entmaterialisierten Zahlungsmitteln“, so sieht es der Stratege in seinem der Bericht, steigt weltweit.
Und dieser Trend wird sich fortsetzen. Die Anforderungen an das derzeitige Fiat-System werden deshalb weiter steigen. Insbesondere dem Thema Anonymität spricht der Report in Zusammenhang eine zentrale Rolle zu.
Strategische Partnerschaften müssen geschlossen werden
Praxisnahe Regulierungen von staatlicher Seite, stabile Preise am Kryptomarkt und eine „globale Reichweite“ am internationalen Zahlungsmarkt definiert Reid als Grundvoraussetzungen für die weitere Akzeptanz für digitalen Währungen durch Bankkunden. Möglich werden soll die Umsetzung dieser Punkte unter anderem durch neue Partnerschaften, auch Kartendienstleistern und App-Entwicklungen komme eine wichtige Aufgabe zu. Der Bericht verschweigt nicht die kommenden Gefahren wie Cyberkriminalität oder die Frage nach der Deckung des hohen Strombedarfs digitaler Zahlungssysteme. Reid hält ein Verschmelzen des Bankensektors mit Kryptosystemen sowohl dem privaten und öffentlichem Bereich für denkbar.
Hierzulande kann sich schon ab dem kommenden Jahr zeigen, ob die deutsche Blockchain-Strategie den Herausforderungen des digitalen Wandels gewachsen ist. Eine wichtige Rolle kommen dabei ohne Frage den Aufsichtsbehörden zu.