Electroneum ist die “erste Kryptowährung aus Großbritannien”, wie die das Team stets unterstreicht. ETN legt seinen Schwerpunkt auf das Thema mobiles Mining per Smartphone. Dies soll auch das Alleinstellungsmerkmal (der Unique Selling Point – USP) von Electroneum sein. Aus diesem Grund soll die digitale Währung auch die erste massentaugliche Kryptowährung werden. In diversen Kryptowährungs-Foren ist Electroneum aber stark umstritten und polarisiert die Krypto-Enthusiasten.
Electroneum (ETN) ist eine Kryptowährung, hinter welcher die Electroneum Ltd. aus England steht. Das Unternehmen führte im Zeitraum vom 14. September bis 20. Oktober 2017 einen ICO durch. Im Rahmen dessen konnte das Ziel von 40 Millionen USD eingenommen werden.
Was ist Electroneum?
Electroneum basiert auf Monero-Codebasis und verwendet folglich ebenso den Cryptonote Mining-Algorithmus. Dieser bringt eine Verschlüsselung mit sich, die den Nutzern von Monero und Electroneum einen hohen Grad an Anonymität ermöglicht. Der Monero-Code implementiert sogenannte Stealth-Adressen und Ring-Signaturen, die verhindern, dass die Transaktionen eines Nutzers mit der Wallet-Adresse des Senders und Empfängers verknüpft werden können.
Primäres Ziel von Electroneum ist es die erste Kryptowährung für die breite Masse zu entwickeln. Derzeit erfordert ein Großteil der Kryptowährungen auf dem Markt noch immer ein zu großes technisches Verständnis, beispielsweise für Lagern der Coins auf einem Wallet. Das technische Know-How stellt damit eine Hemmschwelle bzw. Eintrittsbarriere für neue Nutzer und den durchschnittlichen Elektronik- und Computernutzer dar.
Deshalb legt Electroneum ein besonderes Augenmerk auf die Benutzerfreundlichkeit. Der “Durchschnittsmensch”, der sein Smartphone und das Internet bedienen kann, soll ohne großes technisches Know-How Electroneum nutzen und sogar minen können.
Da in der heutigen Zeit (fast) jeder ein Smartphone besitzt, möchte das Unternehmen hinter Electroneum genau diesen Markt angreifen. Insgesamt gibt es, laut Webseite von Electroneum, weltweit 2,2 Milliarden Smartphone-Nutzer, die zur potentiellen Zielgruppe von Electroneum gehören.
Laut offizieller Webseite sollen die Haupteinsatzgebiete von ETN Gaming, In-App-Käufe, Glücksspiel, anonymes Empfangen und Senden von Zahlungen und Minung umfassen.
So hofft das Team von Electroneum laut Whitepaper (Seite 18) als In-Game-Währungen für verschiedene Online-Spiele zu fungieren. Aufgrund des Schnelllebigkeit von Online-Spielen könnten Gamer ihr virtuelles Geld, die ETN schneller und einfacher als bisher von Spiel zu Spiel transferieren. Im Gambling Bereich verspricht sich das Unternehmen einen ähnlichen Effekt. Dort könnten die ETN ebenfalls als “Chips” dienen.
Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Kryptowährungen, wie Bitcoin soll sein, dass Electroneum Mikrotransaktionen unterstützt und keine Transaktionsaktionsgebühren verlangt.
“Mining” per Smartphone
Der Gründer von Electroneum wählt einen aus unserer Sicht sehr smarten Ansatz, um die Electroneum schnell für eine große Menge von Personen bekanntzumachen. Mittels des “Minings per Smartphone” verteilt er praktisch Token für lau, ohne das die Leute einen unmittelbaren Gegenwert liefern müssen. Diese müssen einzig die App herunterladen. Mittels der App wird gleichzeitig eine Art Bindung (und auch Abhängigkeit) geschaffen, da die Anwender live verfolgen können, wie sie ohne etwas dafür zu tun, Guthaben in Form von ETN gut geschrieben bekommen. So soll der Masse der Einstieg in die Krypto-Welt “leicht” gemacht werden.
Genau genommen handelt es sich bei dem “Mining per Smartphone” aber nicht um Mining im eigentlichen Sinne, sondern eher um einen Airdrop. Anhand der Handyleistung wird nämlich bestimmt, wie viel Coins der Nutzer “geschenkt” bekommt. Das Handy (bzw. die CPU) führt hingegen keine aufwendigen Rechenaufgaben durch, wie sonst beim Mining üblich. Somit lässt sich dann auch erklären, warum das Mobile-Mining den Akku Verbrauch nicht nach oben treibt. Die Geräte werden auch in keiner anderen Weise (beispielsweise eine schlechtere Bedienbarkeit wegen CPU Auslastung, kein erhöhtes Internet-Traffic-Volumen) negativ beeinflusst werden.
Der Beta Test für das simulierte Mining läuft seit dem 11. Januar 2018. Aufgrund der hohen Nachfrage, wurde aber nur ein kleiner Kreis zum Test eingeladen. Die in der Beta geminten Coins können nicht behalten werden.
Derzeit gibt es außerdem nur eine Android App, die iOS Version für IPhones befindet sich noch in Arbeit.
Die Electroneum Android App, die auch als Wallet dient, ist aus unser Sicht tatsächlich sehr übersichtlich und benutzerfreundlich entwickelt. Mit wenigen Klicks und auch ohne überdurchschnittliches technisches Know-How können ETN versendet werden.
Nachfolgend eine schöne Zusammenfassung über die (Marketing-) Strategie des Unternehmens, erklärt durch den CEO von Electroneum, Richard Ells:
Teil 2:
Der ICO und der ETN Coin
Wie eingangs erwähnt, wurden im Rahmen des ICOs 40 Millionen USD eingenommen. Vor dem Start der App kam es zu einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service), weshalb das Team seine Server über 26 Stunden herunterfahren musste. Nach dieser Verzögerung wurden die ETN aber an die ICO-Investoren verteilt.
Insgesamt wird es 21 Milliarden ETN geben. Dies sind im Vergleich zu Bitcoins 21 Millionen tausend mal so viel. Aktuell gibt es im Umlauf rund 6.1 Milliarden ETN (Stand 10.02.2018). Der Rest wird bis zur Obergrenze von den Minern geschürft. Hierfür erhalten diese ETN als Belohnung. Als Begründung für die hohe Anzahl von Münzen führt das Electroneum Team an, dass dies für die alltägliche Nutzung besser sei und ein “Geld feeling” vermittelt.
Momentan kann Electroneum bei der Exchange Cryptopia und HitBTC gehandelt werden. Allerdings sollen weitere Börsen folgen. Bei Liqui wurde bereits entsprechend angefragt (“applied”). Für HitBTC wurde am 19.01. die Aufnahme bekannt:
Zusammenfassung zu Electroneum
Auch wenn Electroneum technisch gesehen vielleicht nicht die beste Kryptowährung ist, kann man erkennen, dass in dem Unternehmen großes Marketing-Wissen vorhanden ist. Bei der Kryptowährung selbst sehen wir nicht wirklich etwas innovatives, ein besonderes Alleinstellungsmerkmal sozusagen. In-Game Käufe können rein theoretisch mit vielen anderen Kryptowährungen genauso gut realisiert werden. Für das Online-Glücksspiel bietet FunFair aus unserer Sicht eine bessere Lösung. Das Minen auf dem Smartphone ist aus unserer Sicht auch eher eine Marketing-Strategie, als ein Mehrwert für die Währung.
Das gesamte technische Whitepaper dreht sich eigentlich nur um den Open-Source Cryptonote Algorithmus (der von Monero stammt). Wie beispielsweise die Mikrotransaktionen umgesetzt werden und wie keine Transaktionsgebühren realisiert werden, wird leider nicht erwähnt.
Trotzdem könnte Electroneum in 2018 weiterhin großen Erfolg haben. Nicht immer setzt sich die beste Technologie durch. In der heutigen Gesellschaft spielt bei Projekten auch immer Marketing eine große Rolle. Außerdem ist zu beachten, dass die Kryptowährung noch sehr jung ist und erhebliches Entwicklungspotential haben könnte. Insofern gilt es für Electroneum in 2018 Partner zu finden, die ETN benutzen wollen und an der Weiterentwicklung der Währung interessiert sind.
Quellen:
Das Whitepaper: http:///electroneum.com/overview-white-paper.pdf
Das technische Whitepaper: http:///electroneum.com/technical-white-paper.pdf
Die offizielle Webseite: http:///electroneum.com
Der Electroneum Blog: http:///electroneum.com/blog/
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