Die Genehmigung eines Bitcoin-ETF’s wird von vielen Experten als heiliger Gral für die Trendumkehr vom Bärenmarkt und steigende Kryptowährungskurse angesehen. Bezüglich 9 Bitcoin ETFs, für die die SEC Anfang Oktober eine erneute Prüfung ankündigte, könnte in den nächsten Tagen nun die (erneute) Entscheidung kommen.
Bereits Ende August hatte hat die amerikanische Börsenaufsicht, Securities and Exchanges Commision (SEC) insgesamt 9 Bitcoin ETF Vorschläge abgelehnt. Es handelte sich dabei um zwei Bitcoin ETF Vorschläge von ProShares, fünf ETFs von Direxion, die allesamt an der New York Stock Exchange (NYSE) Arca notiert werden sollten, sowie zwei Vorschläge von GraniteShares zur Notierung an der CBOE.
Direxion ersuchte eine Genehmigung für Bitcoin ETFs in Zusammenarbeit mit der NYSE, die keine physischen Bitcoin gehandelt hätten, die aber an den Preis von Bitcoin gebunden gewesen wären und Long- oder Short-Positionen mit Hebelpositionen ermöglicht hätten. Die GraniteShares ETFs hätten dagegen die Bitcoin-Futures-Produkte gehandelt, die an den Chicagoer Derivatbörsen CBOE und CME verfügbar sind.
Alle 9 ETFs wurden im August abglehnt. Ähnlich wie bei der Ablehnung des Winklevoss Bitcoin ETF äußerte die SEC auch bei diesen Bitcoin ETFs ihre Besorgnis, dass der zugrundeliegende Markt anfällig für Betrug und Manipulation ist. Bemerkenswerterweise hat die SEC in allen ihren Ablehnungen genau dieselbe Argumentation und Formulierung verwendet:
… die Kommission lehnt diese vorgeschlagene Regeländerung ab, da die Börse, wie nachstehend erläutert, ihren Belastungen aus dem Börsengesetz und den Verfahrensregeln der Kommission nicht nachgekommen ist, um nachzuweisen, dass ihr Vorschlag den Anforderungen des Abschnitts über den Börsensektor entspricht 6 b) (5), insbesondere das Erfordernis, dass die Regeln einer nationalen Wertpapierbörse so gestaltet sind, dass betrügerische und manipulative Handlungen und Praktiken verhindert werden.
Anfang Oktober wurden dann Dokumente der SEC öffentlich, aus denen hervorging, dass die SEC damit begonnen hat, die mögliche Genehmigung der Bitcoin-ETF-Anträge von ProShares, Direxion und GraniteShares zu überprüfen.
Was passiert war, ist, dass die Ablehnungen darauf zurückzuführen sind, dass die Kommission die Prüfung an ihre Mitarbeiter delegiert hat. Das Personal hatte im Namen der Kommission gehandelt und die 9 Bitcoin-ETFs abgelehnt. Aufgrund zusätzlicher Vorschriften der Regulierungsstelle ist die Kommission jedoch befugt, solche “delegierten” Entscheidungen zu überprüfen.
Ab morgen kann eine Entscheidung fallen
Die von der SEC vorgelegten Dokumente zeigen, dass alle betroffenen Parteien bis zum 5. November Zeit haben, innerhalb derer alle Parteien zu den ETFs Stellung nehmen können. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die SEC ab morgen eine Ankündigung machen wird. Natürlich ist es aber auch denkbar, dass sich die SEC noch einige Tage Zeit geben wird, um die eingereichten Dokumente ausführlich zu prüfen.