Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, hat gestern auf seiner Twitter-Seite Apple wegen seiner restriktiven App Store Richtlinien kritisiert. Seiner Meinung nach müsste es viel mehr Beschwerden gegenüber Apple geben.
Der App-Store ist bekannt dafür sehr strikte Richtlinien zu haben. Bevor eine App in den Store von Apple aufgenommen wird, wird sie von Apple einer sehr genauen Prüfung unterzogen. Einreichungen von neuen, mobilen Apps unterliegen dem App Review-Team, welches die Genehmigung für die Veröffentlichung im App Store erteilt. Apple kann damit frei entscheiden, welche Apps auf den Markt (für iOS) kommt und welche nicht. Genau dies stört aber Vitalik Buterin, der darin eine Verletzung des Grundsatzes des freien Internets sieht.
I don't get why Apple's restrictive app store policies don't get criticized more. One company (with market cap approaching $1 trillion) gets more de-facto filtering power over mobile internet users than many governments, heavily wields it, and so few tech people seem to complain.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) June 27, 2018
Buterin schreibt, dass es ihn verwundert, warum die sehr strikte Richtlinie nicht häufiger kritisiert wird. De-facto, so seine Meinung, bekommt ein Unternehmen mehr Befugnisse als staatliche Regierungen, um Inhalte im Internet zu filtern. Einige User haben aber auch versucht Apple zu verteidigen. Deren Meinung nach ist die Kontrolle durch Apple notwendig, um beispielsweise Spam und Malware aus dem App-Store fern zuhalten und somit den Nutzer zu schützen.
Oh I'm not claiming that zero filtering is optimal. I *am* claiming that corporations get a free pass from the public to an extent that they do not deserve.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) June 27, 2018
Dem entgegnet Buterin, dass zwar keine Filter auch keine Lösung sind. Allerdings hat er damit ein Problem, dass Großkonzerne einen “Freipass von der Öffentlichkeit” erhalten, welchen sie nicht verdienen.
Abseits der Sammlung von Daten und der Malware hat Apple laut Buterin in der Vergangenheit zahlreiche Kryptowährungs-Apps abgelehnt und somit gegen die Freiheit des Internets verstoßen.
Plenty of cryptocurrency apps have been blocked over the years.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) June 27, 2018
Laut Buterin ist die Installation eines VPNs in den meisten Ländern, die nationale Firewalls haben weiterhin nicht so schwierig. Insofern sollte der Selbstschutz aus Sicht von Buterin in den meisten Fällen den staatlichen Vorschriften, die obligatorisch sind, vorgehen.
Installing a VPN in most countries that have national firewalls (or self-imposed ones, like sites blocking EU voluntarily due to GDPR) continues to be not that difficult.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) June 27, 2018
Darüber hinaus hat Apple kürzlich auch seine Entwicklerrichtlinien aktualisiert, um das Mining von Kryptowährungen auf iOS-Geräten zu unterbinden. Die neuen Regeln schränken Apps ein, die den Akku entladen, übermäßige Wärme erzeugen oder die Ressourcen des Geräts unnötig belasten – all dies geschieht beim Kryptowährungs-Mining.
Ironischerweise hat sich der Co-Founder von Apple, Steve Wozniak dazu bekannt Bitcoin, Blockchain und Ethereum Supporter zu sein. In einem Interview gegenüber CNBC bekräftigt er, dass er zwar denkt, dass sich der Markt in einer Blase befindet, jedoch die besten Projekte überleben werden.
Auf lange Sicht werden seiner Meinung nach jene Unternehmen überleben, ähnlich der Dotcom-Blase, die langfristig planen und eine beständige Entwicklung vorantreiben und reales Produkt mit realen Anwendungsfall vorweisen können. Auf dieser Liste steht Ethereum für ihn ganz oben. Bitcoin hat Wozniak hingegen als digitales Gold bezeichnet.
Das Ende des freien Internets war auch vergangene Woche groß in den Mainstream-Medien, als die EU über einen Upload-Filterzwang für das Internet diskutiert hat, was praktisch das Ende eines offenen Netzes, so wie es Buterin fordert, von Seiten der EU bedeuten würde.
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