Die Federal Reserve Bank von St. Louis, eine von 12 regionalen Federal Reserves, die die Zentralbank der Vereinigten Staaten bilden, hat eine Studie veröffentlicht, die sich damit beschäftigt, wie Bitcoin in das derzeitige Geldsystem einzuordnen ist und ob es für Zentralbanken Sinn macht eine Kryptowährung auszugeben.
Die Federal Reserve von St. Louis hat Akteure die am “Geld” beteiligt sind in verschiedene Dimensionen unterteilt. Bitcoin befindet sich in den “Dimensionen” virtuell, dezentral und wettbewerbsfähig.
Alles samt keine Überraschungen, wenn man sich schon einmal mit dem Thema Bitcoin beschäftigt hat. Bitcoin ist logischerweise nicht physisch, hat keine zentrale Autorität, die Bitcoin ausgibt und ist auch nicht monopolisiert, sondern kann von jedermann gemined werden.
Die Federal Reserve von St. Louis betont, dass das System von Bitcoin eine innovative Erfindung ist, die das Potential hat die derzeitige Art und Weise, wie Währungen und das Finanzsystem funktionieren, zu revolutionieren:
However, we would like to emphasize that decentralized management of ownership of digital assets is a fundamental innovation. It has the potential to disrupt the current payment infrastructure and the financial system. In general, it could affect all businesses and government agencies that are involved in recordkeeping.
Wie auch das Schürfen von Gold, ist auch das Mining von Bitcoin dem Wettbewerb der Miner ausgesetzt. Jedermann hat grundsätzlich die Möglichkeit an dem Prozess teilzuhaben:
Furthermore, as with gold, the creation of new Bitcoin units is competitive. Anyone can engage in the creation of new Bitcoin units by downloading the respective software and contributing to the system
Eine zentralbankgestützte Kryptowährung
Gleich eingangs dieses Abschnittes weist die Studie darauf hin, dass jede Geldform seine Vor- und Nachteile hat, weshalb auch mehrere nebeneinander koexistieren:
Each form of money has its benefits and drawbacks. This is why many forms of money coexist.
Inbesondere weist die Studie darauf hin, dass Bargeld erhebliche Vorteile hat. So ist es anonym und unterliegt keiner Erlaubnispflicht. Es gibt auch keinerlei Aufzeichnungen über den Vermögensfluss in Bargeld. Da es physisch ist, kann es technisch betrachtet (z. B. durch Hacker) auch nicht angegriffen werden.
Dennoch glaubt die Studie, dass Bargeld bald ein Ende haben könnte. Die Bank ist der Ansicht, dass Kryptowährungen eine echte Alternative zu Bargeld darstellen und Bares langfristig ablösen werden, wenn Probleme wie Skalierbarkeit, hohe Gebühren und Akzeptanz gelöst sind. Inbesondere nennt es das Bitcoin Lightning Network als eine der möglichen Lösungen für diese Probleme.
Cash has many advantages, but its end might be near.
Um dies zu beweisen, haben die Forscher das Verhalten und den Umlauf des Schweizer Franken im Vergleich zum Schweizer BIP von 1980 bis 2017 verfolgt und dabei drei Phasen gefunden. In Phase 1 von 1980 bis 1995 ersetzen digitale Innovationen die Verwendung von Bargeld. Die Schweizer Bevölkerung hat in dieser Zeit zunehmend auf Debit- und Kreditkarten für Zahlungen zurückgegriffen.
In Phase 2 von 1995 bis 2008 kam zu den Kartenzahlungen das Online-Banking hinzu, wobei sich das Online Banking erst schrittweise das Vertrauen erarbeiten musste und Kartenzahlungen ersetzte. Die Verwendung von Bargeld blieb konstant. Die dritte Phase dauerte von 2008 bis 2017 und markierte einen Wendepunkt aufgrund der weltweiten Finanzkrise. Die Bevölkerung griff wieder zunehmend auf Bargeld zurück.
Im weiteren Zeitverlauf wird sich dies laut der Zentralbank von St. Louis wieder ändern. Insbesondere werden neue Technologien wie Bitcoin eine gewisse Zeit benötigen, um Akzeptanz zu gewinnen.
Hinsichtlich einer zentralbankgestützten Kryptowährung erklärt die Studie, dass es ein leichtes für Zentralbanken wäre eine Währung zu emittieren.
We believe that there is a strong case for central bank money in electronic form, and it would be easy to implement. Central banks would only need to allow households and firms to open accounts with them, which would allow them to make payments with central bank electronic money instead of commercial bank deposits.
Jedoch hält dies Forschungsgruppe der Bank für eher unwahrscheinlich. Die Forscher geben an, dass keine seriöse Zentralbank einen ausreichend hohen Anreiz hat Kryptowährungen auszugeben, da der logistische Aufwand für KYC (“Kenne deinen Kunden”) und AML (“Anti-Geldwäsche”) und die Risiken einer Kryptowährung zu hoch sind.
Die Studie fasst zusammen, dass zwar einige Zentralbanken die Ausgabe einer Zentralbankkryptowährung prüfen. Ein genauerer Blick auf diese Projekte jedoch zeigt, dass dies keine Kryptowährungen gemäß der obigen Abbildung sind. Vielmehr handelt es sich “nur” um digitalen Währungen, die durch eine Zentralbank ausgegeben werden.
Alles in allem bringt die Studie also keine “weltbewegenden” Erkenntnisse mit sich. Allerdings ist eine deutlich positive Haltung gegenüber dem Bitcoin zu erkennen.
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