Frankreichs Handelsgerichte setzen auf IBM Blockchain

Frankreichs Handelsgerichte setzen auf IBM Blockchain

By Benson Toti - Min. gelesen
Aktualisiert 20 January 2023

Welchen Nutzen die Blockchain im behördlichen Umfeld haben können, zeigt auch ein Ansatz des Verbandes des französischen Verbands CNGTC.

Frankreich beim Krypto-Thema mit positiven und negativen Bewegungen

In Frankreich geht es bürokratisch zum wiederholten Male ein Stück voran, wenn es um die Anerkennung der Technologie Blockchain geht. Auch wenn es zuletzt bei Kryptowährungen Forderungen nach Verboten besonders anonymer Coins wie Dash oder Monero vom Finanzkomitee der Nationalversammlung gab, schon Ende 2018 zog das Land Senkungen bei Steuern auf Gewinne aus Transaktionen mit Bitcoin und Co. in Betracht. Nun geht es also um die Nutzung der Blockchain-Technologie im Rahmen der Betreuung französischer Handelsregister. Bekannt wurde nicht nur, dass sich der CNGTC – dem Verband der Urkundsbeamten am Handelsgericht – für die Blockchain als modernen Ansatz für die Verwaltung und Weiterentwicklung entschieden hat.

Bekannte Plattform für Open-Source-Arbeit wird genutzt

Fest steht außerdem, dass sich der Verband für eine Zusammenarbeit mit dem IT-Riesen IBM entschieden hat. Letzterer gehört schon seit längerem zu den aktiven Unternehmen der Branche, die schon früh Interesse an der Blockchain und auch digitalen Währungen wie Ethereum oder Ripple hatten durchblicken lassen. Grundlage der Plattform-Entwicklung für die Handelsgerichte im Land wird somit das Hyperledger Fabric-Framework sein. Hyperledger Fabric wiederum ist ein sogenanntes Open-Source-System aus dem Hause Linux. Von der Dezentralisierung der Transaktionen innerhalb der Führung der Handelsregister verspricht sich der Verband viel. So könnten Aktivitäten für Unternehmen einerseits effizienter, zugleich aber vor allem auch transparenter gestaltet werden.

Aus den ersten Versuchen soll bald ein neuer Standard werden

Ein erster Testlauf ist bereits im Gange, bis zum Sommer dieses Jahre möchte der Verband das dezentrale Datenmanagement auf Basis der Blockchain zur Serienreife bringen, um die Netz-interne Kommunikation und Datenverarbeitung weiter zu vereinfachen. Einige Beispiele für die einfache Anwendung der Blockchain sind nach Aussagen des Verbands Namensänderungen oder Korrekturen der juristischen Zuständigkeiten nach Standortverlagerungen von Unternehmen. Auch bei Insolvenzen könnte die Blockchain zu raschen Prozessvereinfachungen führen. Für IBM ist die Verbandsentscheidung wichtig, weil es sich um die „Premiere im französischen Justizsektor“ handelt.

Featured Image: Von Evlakhov Valeriy | Shutterstock.com