Wie das Wall Street Journal gestern berichtet hat, prüfen derzeit die SEC und CFTC, ob die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum ein Wertpapier im Sinne des amerikanischen Gesetzes ist. Dabei soll der derzeitige Stand sein, dass Ethereum sich wohl „in einer Grauzone“ befindet. Ein abschließendes Urteil scheint aber noch nicht gefällt zu sein.
Laut einem gestrigen Bericht des Wall Street Journals untersuchen die amerikanischen Finanzaufsichtsbehörden, die Securities and Exchange Commission (SEC) und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) aktuell, ob Ethereum (ETH) als Wertpapier einzustufen ist.
Im Fokus der Untersuchung steht laut dem Bericht das damals weltweit erste Initial Coin Offering (ICO) durch Ethereum im Juli 2014, im Rahmen dessen die Ethereum Foundation über 31.000 BTC (rund 18,3 Millionen Dollar zu dieser Zeit) eingenommen hat.
Das Wall Street Journal zitiert Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sein sollen und berichtet, dass sich Ethereum nach Ansicht der Finanzaufsichtsbehörden mit dem damaligen ICO in einer Grauzone befunden hat.
In dem Bericht heißt es weiter, dass ein Argument für die Einstufung als Wertpapier ist, dass die Einnahmen zur Entwicklung der Ethereum-Plattform verwendet wurden. Viele Investoren haben ETH in der Hoffnung gekauft, dass der Wert steigen wird. Dies stand in enger Verbindung mit der erfolgreichen Entwicklung der Plattform, für die die Investoren Geld bereitgestellt haben, so die Argumentation.
Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt soll darauf liegen, welchen Einfluss die Ethereum Foundation und die Gründer, insbesondere Vitalik Buterin, auf die Preisentwicklung von ETH haben. Laut dem Bericht untersuchen die Behörden, ob die Gründer
einen erheblichen Einfluss auf ihren Wert ausüben, genauso wie der Aktienkurs eines Unternehmens von seinen Managern und ihrer Strategie, Leistung und Investitionen abhängt.
Wenn ETH als Sicherheit eingestuft würde, hätte sich die Ethereum Foundation nach amerikanischem Recht in 2014 bei der SEC registrieren müssen, bevor sie ETH/ Wertpapiere an US-Investoren ausgegeben hat.
Ähnlich wie bereits der Ex-CFTC Vorsitzende Gensler wird aber auch argumentiert, dass Ethereum in seiner Entwicklung durch die anschließende und ausschließliche Ausgabe von ETH über Mining stärker dezentralisiert wurde und damit eine größere Chance hat, nicht als „Noncompliant Security“ kategorisiert zu werden.
Nach Angaben des Wall Street Journals soll am 7. Mai ein weiteres Treffen der Regulierungsbehörden stattfinden, bei dem leitende Beamte der SEC und der CFTC mögliche weitere Maßnahmen diskutieren. Die Entscheidung könnte nicht nur für Ethereum, sondern auch für alle anderen Kryptowährungen, die im Rahmen eines ICOs ausgegeben wurden, richtungsweisend sein. Insofern bleibt nur abzuwarten, wie die amerikanischen Behörden entscheiden.
Aus unserer Sicht scheint die Entscheidung aber insbesondere aus Sicht von Ethereum offen, da die Ausgabe bereits 2014 erfolgte. Seitdem werden ETH ausschließlich über Mining ausgegeben. Darüber hinaus hält die Ethereum Foundation weniger als ein Prozent aller Ether und kann damit keinen wesentlichen Einfluss auf den Kurs von Ethereum auswirken.
Weiterhin ist die Entwicklung der Ethereum Plattform weitgehenden dezentralisiert. Wie der Ethereum Community Fund beispielhaft zeigt, wird die Entwicklung dezentral von vielen Projekten vorgenommen.
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