Kommt Bitcoin Konkurrent Libra in mehreren Versionen?

Kommt Bitcoin Konkurrent Libra in mehreren Versionen?

By Benson Toti - Min. gelesen

Es sieht so aus, als würde das Projekt Libra nochmals umfassenden Korrekturen unterzogen. So sollen drohende rechtliche Hürden genommen werden.

Entwickler bereit, auf Kritik von Zentralbanken zu reagieren?

Viele Staaten reagierten frühzeitig auf Facebooks Ideen zu einer eigenen digitalen Währung, zumeist handelte es sich um harsche Kritik. Denn die Angst, der Social Media-Gigant könnte mit Libra ein Instrument mit Bedrohungspotenzial für das klassische Finanzsystem, schien nicht aus der Luft gegriffen. Zentralbanken verschiedener Staaten wie China und zuletzt Japan ließen nach und nach durchblicken, eigene staatliche Token als digitale Zentralbank-Währungen (CBDC) entwickeln zu wollen. So will man auf die Konkurrenz reagieren. Grundsätzlich gilt Facebooks Gründer Mark Zuckerberg nicht unbedingt diskussionsfreudig und bereit, seine Ideen an Forderungen aus der Politik anzupassen. Die Libra Foundation aber bewegt sich dieser Tage nun vermeintlich auf die Kritiker zu.

Libra könnte ohne geplanten Korb aus Währungen auskommen

Politik und Wirtschaft war das Entstehen von Token wie Bitcoin oder Ethereum bekanntlich schon lange ein Dorn im Auge, dass sogenannte Konstablers wie Libra zunehmend aufkommen, halten gerade Banken für problematisch. Staatliche Regulierungen und Regististrierungspflichten wie in Deutschland mittels Blockchain Strategie sollen die Entwicklungen eingrenzen. Gerade Probleme wie Geldwäsche durch Bitcoin und noch mehr Privacy Coins wie Monero stehen im Mittelpunkt rechtlicher Bemühungen. Im Falle Facebook geht es nun wohl unter anderem drum, dass man auf die bisher geplante Absicherung über einen „Währungskorb“ zu verzichten bereit scheint. David Marcus, seines Zeichens Chef von Libra, spricht in aktuellen Interviews von „Veränderungen“, die man für das Konzept intern für erforderlich hält. Es war so gut wie sicher, dass die meisten Zentralbanken das Projekt so nicht zulassen würde.

Möglicherweise gleich mehrere nationale Libra-Lösungen

Der neue Plan stellt angeblich nur eine einzige Währung als Sicherheit in den Mittelpunkt, jedoch soll es unterschiedliche Varianten geben. So besagen es die neuesten Gerüchte. Euro, US-Dollar und Yen blieben damit ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Libra und die Wallet Calibra. Zumindest innerhalb Europas, so Medienberichte, gab es auch schon Änderungs-Berichte in Richtung Politik – beispielsweise an die deutsche Bundesregierung und die EU in Brüssel. Experten sehen diese Ansatz als erfolgversprechend an, ein Verbot scheint in dieser Form unwahrscheinlich. Zumindest wenn sich Facebook an geltendes Recht hält, was freilich der Fall sein wird. Ob das Format aber wie eigentlich angedacht früh im aktuellen Jahr starten kann, steht zumindest vorerst in den Sternen.