Die Libra Association darf sich über neue Mitglieder für ihr Konsortium freuen. Eines der jüngsten Mitglieder: das staatseigene Unternehmen Temasek aus Singapur.
Temasek aus Singapur gehört zu den drei neuesten Mitgliedern der Libra Association. Die Investmentgesellschaft in Besitz der Regierung von Singapur trägt sich in die Mitgliederliste des Konsortium ein. Zeitgleich schlossen sich die beiden Krypto-Unternehmen Paradigm und Slow Ventures dem Netzwerk an.
Paradigm ist in San Francisco zuhause und arbeitet als Investmentgesellschaft im Bereich der Kryptowährungen. Zu den Gründern des Konzerns gehört ebenfalls Fred Ehrsam, der sich schon als Mitgründer bei Coinbase einen Namen gemacht hat. Bei Slow Ventures handelt es sich um eine Risikokapitalgesellschaft aus derselben US-Metropole mit Kryptowährungsschwerpunkt.
Zusammen mit den genannten drei Unternehmen umfasst das Libra-Konsortium unter der Führung von Facebook nun insgesamt 27 Mitglieder.
Mit den Unternehmen Andressen Horowitz, Rabbit Capital, Breakthrough Initiatives, Union Square Ventures und Thrive Capital gehören dem Konsortium schon fünf Firmen mit ähnlicher Ausrichtung. Sie hatten sich der Libra Association schon nach der ersten Libra-Präsentation im Jahr 2019 angeschlossen. Finanzierer sind im „Libra-Gouvernanc-Team“ insgesamt mit einem Anteil von fast 30 % der Mitglieder vertreten.
Das Engagement der Libra Association für den Libra-Start
Der Libra Association kamen mehrere hochkarätige Mitglieder der Gründungsgrippe abhanden. Dazu gehören Unternehmen wie Visa, Vodafone, PayPal, Stripe, Mastercard, eBay, Mercado Pago oder auch Booking Holdings. Der Verlust konnte durch neue Partner wie Shopify oder Heifer International (beide Anfang 2020) durch neue Mitglieder im Verbund aufgefangen werden.
Für Fred Ehrsam von Paradigm gab das Potenzial von Libra den Ausschlag – das Format könnte Kryptowährung stärker in den Mainstream drängen, weshalb man sich für eine Mitgliedschaft entschieden habe.
Ehrsam erklärte: „Jedes Netzwerk mit dem das Potenzial, Krypto-Angebote gesellschaftsfähig zu machen und einen Vertrieb in dieser Größenordnung zu garantiert, ist wertvoll.“
Der Leiter für Politik und Kommunikation bei der Libra Association,Dante Disparte ist überzeugt, dass die Aufnahme von Temasek und den beiden US-Firmen „das Libra-Engagement zum Aufbau einer vielfältigen Gruppe von Organisationen zeigt. Die Mitglieder können einen Beitrag zur „Governance“, der technologischen Roadmap und für die Libra-Startbereitschaft als Bezahlsystem leisten.“
Nach aktuellen Schätzungen liegt das Verwaltungsvermögen beim Temasek-Investmentfonds in Singapur bei 313 Mrd. SGD , was umgerechnet etwa 220 Mrd. US-Dollar entspricht. Fondssprecher und stellvertretender Vorstandsvorsitzender Chia Song Hwee sieht den Beitritt zum Konsortium als wichtigen Schritt hin zu einem Beitrag zu „einem globalen und registrierten Netzwerk, das im Einzelhandel günstige Zahlungen ermöglichen kann.“
Der Sprecher ergänzt:
“Viele der Entwicklungen in der Kryptowelt begeistern uns. Wir freuen uns, die Forschung zum Potenzial der Technologie weiter voranzutreiben.”
Vodafone hatte die Mitgliedschaft im Januar 2020 beende, Dante Disparte reagierte darauf mit der Erklärung, dass sich durchaus im Laufe der Zeit Änderungen der Verbands-Mitgliedschaften ergeben könnten. „Das Governance-Design und die Libra-Technologie sorge aber für Stabilität im Libra-Zahlungssystem.“
Erst in dieser Woche kam Telegrams TRON-Proekt zum Erliegen. Das 1,7-Milliarden-Dollar-System galt vielen Experten als vergleichbar ambitioniertes Format wie Facebooks Libra. Telegram-CEO Pavel Durov machte US-Aufsichtsbehörden für das Scheitern der TON-Blockchain und des Gram-Token verantwortlich.