Die Staatsanwälte des Bezirksgerichts Tokio haben eine zehnjährige Freiheitsstrafe gegen Mark Karpeles, den ehemaligen CEO der einst weltweit größten Bitcoin-Börse, gefordert. Die Staatsanwälte streben eine lange Haftstrafe wegen Veruntreuung von Geldern von Mt.Gox-Kunden an. Karpeles bestreitet jedoch alle Vorwürfe, so ein Bericht.
Die Staatsanwälte werfen Karpeles vor, etwa 340 Millionen Yen von Konten veruntreut zu haben, die Mt. Gox im Auftrag von Kunden verwaltet hat, und zwar in den letzten vier Monaten des Jahres 2013. Die Staatsanwälte sagen auch, dass Karpeles das Geld für Geschäftsakquisitionen und Mietzahlungen verwendet hat. Zudem soll Karpeles einen Teil des Geldes auch für Prostituierte ausgegeben haben.
Karpeles sagte, dass das Geld als temporäres Darlehen genommen wurde. Das Bezirksgericht argumentierte jedoch, dass es keine Unterlagen für das gewährte Darlehen gebe. Außerdem deuteten sie an, dass es keine Absicht zur Rückzahlung des Darlehens gab. Die Staatsanwälte des Bezirksgerichts Tokio sagten : “Es gab keine Dokumentation von Darlehen und es gab keine Absicht, das Geld zurückzuzahlen”. Sie schlugen ein deshalb hartes Urteil vor, da Karpeles einen hohen Betrag an Kundengeldern von Mt.Gox veruntreut hat.
Das Gericht sagte auch, dass Karpeles Konten manipuliert haben soll, indem er die Daten der Börse geändert hat. Das Gericht hat auch behauptet, dass er einige der Gesellschaftsgesetze bei der Veruntreuung von Kundengeldern verletzt hat.
Der Untergang von Mt. Gox
Mt. Gox ging im Februar 2014 in Konkurs, nachdem 48 Milliarden Yen (423 Millionen Dollar) in Bitcoin und 2,8 Milliarden Yen Bargeld verschwunden waren. Karpeles leugnet jede Beteiligung an einem Betrug und sagte, dass Mt. Gox gehackt wurde. Die Staatsanwälte konnten jedoch nie die wahre Ursache für den Vorfall recherchieren.
Im Monat Mai 2014 wurden 200.000 “verlorene” Bitcoins in einem digitalen Speicher wieder entdeckt, der vor dem Hack in Gebrauch war. Diese eingefrorene Bitcoin-Reserve hat über die Jahre einiges an Wert gewonnen, sodass die Werte weit über die Ansprüche der Opfer auf verlorene Investitionen hinausgingen.
Im Juni dieses Jahres hat das Gericht das Verfahren in einen zivilen Rehabilitationsprozess überführt, der den damaligen Inverstoren an der Börse, Rückzahlungen in Bitcoin ermöglicht.