Die Ethereum Core-Entwickler haben am gestrigen Freitag ein neues Datum beschlossen, wann das Constantinople-Upgrade aktiviert werden soll. Nachdem das Upgrade erst kurz vor Aktivierung am vergangenen Dienstag abgesagt wurde, beschlossen die Core-Entwickler, rund um Vitalik Buterin, dass der sicherheitskritische EIP-1283 vollständig aus dem Upgrade gestrichen wird und Constantinople nun Ende Februar aktiviert wird.
Das Constantinople Upgrade wurde Anfang dieser Woche nach einem Code-Audit abgesagt. ChainSecurity fand in EIP-1283 eine Sicherheitslücke, die möglicherweise zum Diebstahl von Benutzergeldern hätte führen können. Nach einem Entwicklertreffen am gestrigen Freitag haben die Ethereum Core-Entwickler beschlossen die Quelle des “Reentrancy Bug”, d.h. alle Code-Änderungen im Zusammenhang mit EIP-1283, zu entfernen. Mehrere Vorschläge führten zu dieser Entscheidung, wobei es keinerlei Diskussion über die Wiederaufnahme von EIP-1283 gab. Der Schaden, der durch die Offenbarung der Sicherheitsschwachstelle verursacht wurde, scheint die Entwickler und die Community erheblich erschüttert zu haben.
Der neue Zeitplan besagt, dass nun die Aktivierung Ende Februar erfolgen soll. Dies wurde gestern während eines Telefonats der Core-Entwickler beschlossen. Zu den Teilnehmern des Telefonats gehörte auch Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin, sowie Hudson Jameson, Péter Szilágyi, Martin Holste Swende, Lane Rettig und Afri Schoedon. Entsprechend des nachfolgenden Tweets von Szilágyis ist der Fork nun für den 27. Februar geplant, die Blocknummer wurde auf #7.280.000 festgelegt.
Seems we're going with block 7.28M for the #Ethereum Constantinople refork scheduled for the 27th of February! Will be a single fork on mainnet and a post-Constantinople-fixup fork on the testnets to get them back in line feature wise with the main network.
— Péter Szilágyi (karalabe.eth) (@peter_szilagyi) January 18, 2019
Eines der Probleme, die sich aus der Absage ergeben ist, ist, dass eine bedeutende Gruppe von Minern mit dem Constantinople-Code arbeitet, als ob der Hard Fork tatsächlich stattgefunden hätte. Diese benötigen nun eine besondere Behandlung, um sauber auf die aktuelle Software aufgerüstet zu werden. Ein weiteres Problem ist, wie man mit dem Upgrade weitermachen kann, das unter anderem niedrigere Transaktionsgebühren zur Folge haben sollte. Es wurde daher auch eine “Two Fork”-Strategie diskutiert, um sicherzustellen, dass das gesamte Netzwerk beim nächsten geplanten Hard Fork an Bord kommt.
Darüber hinaus wurde auch darüber gesprochen, einen anderen Namen als Constantinople zu finden. Diese Diskussion ging aber nirgendwo hin. Die Schlussfolgerung schien zu sein, dass die Benennung der Dinge weniger wichtig war als die eigentliche Arbeit ist.
Lasst uns nicht auf den Namen konzentrieren.
Was ist Constantinople?
Constantinople wurde am 31. August fertiggestellt und besteht aus fünf verschiedenen Ethereum Improvement Proposals (EIPs), die nach ihrer Veröffentlichung die Blockchain von Ethereum mit mehreren rückwärts inkompatiblen Upgrades dauerhaft verändern werden. Das bedeutet im Grunde genommen, dass Nodes, die das Computernetzwerk bilden und mit der Ausführung der Software von Ethereum beauftragt sind – entweder aktualisiert werden müssen oder Gefahr laufen, mit einer alten, veralteten Blockchain zu arbeiten.