Junge Schweizer stehen Bitcoin und Co. deutlich offener gegenüber als ältere. Eine aktuelle Umfrage zeigt aber auch einen zunehmenden Wandel.
Ältere Verbraucher bleiben Krypto-skeptisch
Wenn sich am Finanzmarkt Probleme abzeichnen und die Wirtschaft schwächelt, suchen Anleger nach dem sprichwörtlichen sicheren Hafen. In aller Regel war dies traditionell das Edelmetall Gold, das auch heute bei vielen Investoren noch die erste Wahl als Werterhalt ist. Eine aktuelle Umfrage des Unternehmens Migros Bank zeigt jedoch auf, dass zumindest innerhalb der jüngeren Bevölkerung ein Umdenken erkennbar wird. Die repräsentative Befragung bezieht sich zwar auf die Schweiz, kann aber durchaus als Fingerzeig für andere Länder gesehen werden. Schließlich gab es auch in Ländern wie der Türkei und Polen schon ähnliche Erhebungen mit Ergebnissen, die den Schweizer Trend bestätigen können. Die 1.500 Teilnehmerinnen hatten ein Mindestalter von 18 Jahren und sind in den Gebieten Romandie, dem Tessin sowie in der Deutschschweiz zuhause.
Befragte bis Mitte 50 zeigen Interesse an Digitalwährungen
Kryptowährungen wie Bitcoin oder Gold? Für immer mehr Befragte stellt sich diese Frage nicht mehr. Immerhin sieben Prozent der befragten Personen in der Altersklasse zwischen 18 und 55 Jahren gab an, bereits in Bitcoin investiert zu haben oder anderweitig Altcoins im Portfolio zu haben. Im Vergleich schnitt Gold hier schlechter ab. Dass das Alter immer noch eine gravierende Rolle bei den Präferenzen spielt, zeigt allerdings die Gruppe der Menschen im Alter ab 55 Jahren. Hier macht Gold als Anlageklasse weiterhin das Rennen, wie die von den Experten des Instituts Intervista als Auftragnehmer der besagten Migros Bank ebenfalls zeigte. Im Alter zwischen 18 und 29 Jahren bringt es die Gruppe der Krypto-Investoren ebenfalls auf sieben Prozent, dem stehen fünf Prozent bei den Gold-Besitzern gegenüber. Der Krypto-Anteil in der Gruppe zwischen 30 und 55 Jahren bleibt interessanter identisch mit Daten der Teens und Twens. Dafür hat Gold mit sechs Prozent einen etwas höheren Stellenwert.
Unterschiedliche Budgets für Krypto-Coins vorgesehen
Bei den Befragten über 55 Jahren bringen es Kryptowährungen wie Bitcoin, Ripple oder Litecoin auf einen Anteil unter einem Prozent. Verschwindend gering also. Im Durchschnitt liegt der Kryptoanteil in den Portfolios ungeachtet des Alters bei immerhin fünf Prozent und damit auf demselben Niveau wie Gold. Jeder Dritte investiert der Umfrage zufolge höchstens 1.000 Franken, 20 % setzen mit 1.000 bis 2.000 CHF ein. Ein Zehntel wagt immerhin Investitionen im Rahmen von 2.000 bis 5.000 CHF, während das verbliebene Drittel sogar mehr als 5.000 CHF locker macht für Bitcoins und Altcoins. Gefragt nach dem Grund der eigenen Zurückhaltung beim Spekulieren auf den Bitcoin Kurs und den Sektor digitaler Währungen geben viele Anleger vorrangig Unkenntnis der Materie und das vermeintlich hohe Verlustrisiko an. Je älter, desto vorsichtiger präsentieren sich die Umfrageteilnehmer bei ihren Vorhaben zu möglichen Kryptoinvestments in der Zukunft. Weiterhin sind Männer bisher interessierter als Frauen.
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