Wie wir gestern berichteten, sollte gestern der Launch der physischen Bitcoin Futures von LedgerX stattfinden. Der Start ist der jedoch fehlgeschlagen. Schuld daran ist die CFTC, die nun von LedgerX verklagt wird, nachdem die Regulierungsbehörde gesagt hat, dass sie doch nicht über alle erforderlichen Lizenzen verfügt und somit den Start vereitel hat.
LedgerX startete gestern seine physischen Bitcoin-Futures- Allerdings gab es bei der Einführung Komplikationen. LedgerX, ein auf den Handel mit Derivaten spezialisiertes Handelsunternehmen, gab bekannt, dass es die ersten physisch abgerechneten Bitcoin-Futures in den USA auf den Markt gebracht hat. 24 Stunden nach der Markteinführung gab es jedoch immer noch keine Anzeichen für ein börsennotiertes Marktvolumen oder für die “genehmigten” Futures auf der CFTC-Website.
Das Unternehmen hatte bereits im November letzten Jahres bei der U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC) die erforderlichen Lizenzen beantragt und ursprünglich geplant, die Bitcoin-Futures im April einzuführen. LedgerX erhielt jedoch erst Ende Juni eine sogenannnte “Vertragsmarktlizenz” und führte daraufhin den ganzen Monat über Benutzerakzeptanztests durch. Obwohl die CFTC LedgerX als einen “Vertragsmarkt” zugelassen hat, benötigt LedgerX aber noch eine Lizenz als “Clearing-Organisation” für Derivate (DCO). Beide Lizenzen werden für den Start der Futures benötigt. Gemäß den CFTC-Vorschriften hat die Regulierungsbehörde 180 Tage Zeit, um den Antrag eines Clearing-Operators für Derivate zu genehmigen oder abzulehnen. LedgerX scheint davon ausgegangen zu sein, dass eine Genehmigung erfolgen würde, weil die 180-Tage-Frist ohne Entscheidung der CFTC verstrichen war.
LedgerX Chief Operating Officer Juthica Chou sagte dementsprechend gegenüber CoinDesk, dass das Unternehmen den Eindruck hatte, dass es klar sei, dass sie mit dem Start fortfahren könnten, da die 180 Tage ohne Einwände der CFTC verstrichen waren. Nachdem LedgerX den Start angekündigt hatte, scheint sich jedoch CFTC bei LedgerX gemeldet zu haben. Ein leitender CFTC-Beamter, der nicht identifiziert werden möchte, sagte CoinDesk:
Jede neue oder geänderte DCO-Anwendung muss von der Kommission positiv genehmigt werden. Das Fehlen einer Entscheidung stellt keine Genehmigung dar, und die Selbstzertifizierung der Unternehmen ist keine Option.
Der CEO von LedgerX, Paul Chou, zeigte sich gestern wenig erfreut über Situation. Choi droht nun, die CFTC zu verklagen, wenn sie nicht “das Richtige tun”, und er behauptet, dass er bereits mit den Anwälten des Unternehmens über rechtliche Schritte spricht. Schließlich, in einem redigierten Tweet, sagte Chou, dass er beschloss, mit einer Klage fortzufahren.
also breaking, i've decided to sue the CFTC for anti competitive behavior, breach of duty, going against the regs, etc.
— Paul Chou (@paul_l_chou) August 1, 2019
LedgerX hätte mit der Einführung seiner physisch abgerechneten Futures-Kontrakte Geschichte geschrieben. Das Unternehmen wäre die erste amerikanische Handelsplattform gewesen, die physisch abgewickelte Bitcoin-Futures-Kontrakte angeboten hätte. Da Bitcoin als Sicherheit verwendet wird, könne die Kontrakte jederzeit abgeschlossen werden. Dies, sagte Chou, hätte es den Kunden von LedgerX ermöglicht, Bitcoin 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr zu handeln.
LedgerX schien damit auch das Rennen um die erste Markteinführung von Bitcoin-Futures-Kontrakten mit physischer Abwicklung zu gewinnen. Derzeit gibt es drei große Plattformen in den USA, die um die Aufmerksamkeit der Investoren konkurrieren, wenn es um physisch abgerechnete Bitcoin-Futures-Kontrakte geht. Dies sind LedgerX, das ICE-unterstützte Bakkt und TD Ameritrade, dass von ErisX unterstützt wird.
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