Die Adaption von Kryptowährungen schreitet langsam aber stetig voran. Eine neue Studie des Imperial Collede London hat ergeben, dass innerhalb von 10 Jahren Kryptowährungen wie Bitcoin, Ripple und Co. in unserer heutigen Gesellschaft als Hauptzahlungsmittel dienen, sofern diese einige weitere Herausforderungen meistern.
Laut der Studie “Cryptocurrencies: Overcoming Barriers to Trust and Adoption”, die in Zusammenarbeit des Imperial College London und eToro durchgeführt wurde, könnten Kryptowährungen in den nächsten Jahren als Zahlungsmittel dienen, da sie bereits eines von drei Hauptkriterien erfüllen. Fiat-Geld erfüllt laut Dr. Gurguc folgende Funktionen:
- Wertaufbewahrung: Es ermöglicht Individuen zu jeder Zeit zu entscheiden, wann sie ihre Kaufkraft einsetzen wollen
- Tauschmittel: Erleichterung des Austauschs von Waren und Dienstleistungen
- Rechnungseinheit: Handeln als Wertmaßstab im Wirtschaftssystem
Bitcoin und weitere Altcoins dienen bereits jetzt als Wertaufbewahrungsmittel, wenn gleich die Kurse der digitalen Währungen starken Schwankungen unterworfen sind.
Laut der Studie dienen Kryptowährungen jedoch noch nicht als Tauschmittel und Rechnungseinheit. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssten Bitcoin und Co. Probleme in den Bereichen Struktur und Skalierbarkeit bewältigen, um zu jederzeit sicherstellen zu können, dass große Transaktionsvolumina verarbeitet werden können.
Für das Bitcoin Netzwerk wird die Entwicklung des Lightning Netzwerks als mögliche Skalierungslösung vorangetrieben. Für Ethereum gibt es mit Plasma, Casper und Sharding verschiedene Lösungen, die in Kombination zu einer potenziellen Transaktionsgeschwindigkeit von bis zu einer Million Transaktionen sorgen sollen.
Vitalik Buterin führte in einem Interview gegenüber Techcrunch aus, dass Casper für 2019 und Sharding für 2020 erwartet wird. Weitere Informationen haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Die Studie führt weiterhin aus, dass Kryptowährungen benutzerfreundlicher gestaltet werden müssen, sodass auch jene Personen, die über kein spezielles technisches Wissen verfügen, sie ohne weitere Probleme nutzen können.
Kursschwankungen von mehreren Hundert Dollar pro Tag müssten ebenfalls beseitigt werden, sofern Kryptowährungen als Zahlungsmittel dienen sollen. Ein standardisierter weltweiter regulatorischer Rahmen, der klare Spielregeln definiert ist dabei laut Studie ebenfalls unerlässlich.
Dr. Gurguc beschreibt, dass digitale Währungen der nächste natürliche Schritt sind, der unser altes Finanzsystem auf den Kopf stellen kann, sofern die im Bericht beschreibenen Herausforderungen gemeistert werden können (frei übersetzt):
Neue Zahlungssysteme (oder Anlageklassen) entstehen nicht über Nacht, aber es ist bemerkenswert, dass sich der Geldbegriff – auch in unserem Leben – von Bargeld zu digitalen oder kontaktlosen Zahlungen entwickelt hat. Die weitere Verwendung von Kryptowährungen und Krypto-Assets ist der nächste natürliche Schritt, wenn sie die in unserem Bericht dargelegten Herausforderungen erfolgreich bewältigen können.
Der Bericht geht bemerkenswerterweise nicht darauf ein, welche Kryptowährung die vorgebrachten Kriterien am besten erfüllt oder sich am besten als massentaugliche digitale Währung eignet. Das Imperial College betreibt seit September 2015 ein Forschungszentrum unter der Leitung von Herr Prof. Knottenbelt, dessen Hauptziel der Erforschung des Potenzials der Blockchain-Technologie gewidmet ist.