Zwei rumänische Staatsbürger haben sich schuldig bekannt, wie das US-Justizministerium mitteilte
In einer Pressmeldung lässt das US-Justizministerium (DoJ) verlautbaren, 15 Angeklagte eines internationalen Cyber-Betrugsprogramms hätten sich schuldig bekannt. Die Personen waren in eine kriminelle Verschwörung verwickelt. Sie hatten betrügerische Online-Auktionen verwendet, um Bitcoins von Opfern zu betrügen, die dann über die rumänische Krypto-Börse CoinFlux gewaschen wurden. Laut der Ministeriums-Ankündigung wurden in den letzten drei Wochen vier der Schuldbekenntnisse von rumänischen Staatsangehörigen vorgebracht, zwei der Schuldbekenntnisse wiederum in den vergangenen 24 Stunden.
Den Gerichtsakten zufolge hatten die Angeklagten fiktive Online-Konten erstellt, um falsche Anzeigen auf beliebten Online-Auktions- und Verkaufswebsites wie Craigslist und eBay für Artikel zu erstellen, die eigentlich nicht existierten. Ihre Opfer überzeugten sie, Geld für die Waren zu senden. Käufer erhielten sogar Rechnungen mit Marken seriöser Unternehmen, was den Transaktion einen legitim Anstrich verlieh. Sie betrieben auch eigene Call Center zur Kundenbetreuung, wo Mitarbeiter Fragen zu falschen Anzeigen beantworteten.
Sobald die Opfer von der Zahlungsnotwendigkeit überzeugt waren, führten die Verschwörer ein kompliziertes Geldwäschesystem durch, bei dem „inländische Mitarbeiter Opfergelder annehmen, diese Gelder in Kryptowährungen umwandeln und Einnahmen in Form von Kryptowährungen an die Geldwäscher im Ausland überweisen“, so die ministeriale Pressemitteilung. Seit mindestens Dezember 2013 waren die Täter bereits aktiv.
Bogdan-Stefan Popescu und Liviu-Sorin Nedelcu bekannten sich gestern wegen einer RICO-Verschwörung schuldig. Während ersterer beschuldigt wurde, wissentlich Bitcoin betrügerisch beschafft und Werkzeuge an Betrüger verteilt zu haben, wurde letzterer beschuldigt, ein ausgeklügeltes Geldwäschesystem zur Umwandlung der Bitcoin-Zahlungen der Opfer erarbeitet zu haben.
Vlad-Călin Nistor wurde als Gründer und Betreiber der in die Geldwäsche involvierten Börse Coinflux am 19. Mai wegen einer RICO-Verschwörung für schuldig befunden. Das DoJ behauptet, er habe Gelder mit dem Wissen um ihre (bzw. ihrer Quellen) Illegalität gewaschen. Die Anklageschrift zeigt, dass Nistor Bitcoin im Wert von insgesamt 1,8 Millionen US-Dollar gewaschen hat.
„Heutige moderne Cyberkriminelle verlassen sich auf immer ausgefeiltere Techniken, um ihre Opfer zu betrügen, auch tarnen sie sich oft als legitime Unternehmen“, sagte Brian A. Benczkowski in seiner Position als stellvertretender Generalstaatsanwalt der Kriminalabteilung des Justizministeriums.
„Diese Schuldbekenntnisse zeigen, dass die Vereinigten Staaten ausländische und inländische kriminelle Unternehmen ebenso Rechenschaft ziehen wie die Betrugs-Urheber. Dazu gehören auch unseriöse/kriminelle Bitcoin-Börsen, die die amerikanische Öffentlichkeit betrügen”, fügte der Jurist hinzu.
Die 15 Angeklagten, die sich schuldig bekannten, warten aber noch auf ihre Verurteilung. Der Prozess gegen zwei der Angeklagten soll im September 2020 eröffnet werden.