Oft geht das Gerücht um, dass der Bitcoin Preis durch wenige große „Wale“ bestimmt und manipuliert wird. Wie die neuesten Daten zeigen, ist dies wahrscheinlich aber nur ein Gerücht. Der „Bitcoin days destroyed“ Index zeigt, dass Wale zum „Hodlen“ neigen.
Inhaber von großer Mengen an Bitcoin werden als Wale bezeichnet. In den Augen vieler Bitcoin Investoren stellen sie eine potentielle Gefahr für den Markt dar, da Wale den Bitcoin Kurs, so die Gerüchte, beliebig manipulieren können.
Es wird davon ausgegangen, dass etwa 40 Prozent von Bitcoin durch 1.000 Inhaber gehalten werden. Die größten 100 Adressen machen rund 20 Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoin aus.
Es hält sich auch hartnäckig das Gerücht, dass die wenigen Wale ihre Bewegungen koordinieren können, da sie sich seit Jahren kennen, aus den frühen Tagen von Bitcoin. Kyle Samani, Managing Partner bei Multicoin Capital, führte vor einigen Monaten gegenüber Bloomberg aus (frei übersetzt):
Ich denke, es gibt ein paar hundert Leute. Sie alle können sich wahrscheinlich gegenseitig anrufen, und das haben sie wahrscheinlich auch.
Weil Bitcoin eine Währung und kein Wertpapier im Sinne der SEC ist, gibt es hierfür auch kein Verbot. Gary Ross, ein Anwalt für Wertpapiere bei Ross & Shulga, erklärte gegenüber Bloomberg, dass es kein Verbot gegen einen Handel gibt, bei dem eine Gruppe zustimmt, genug zu kaufen, um den Preis hochzutreiben und dann innerhalb von Minuten zu verkaufen.
Samani erklärte gegenüber Bloomberg auch, dass er, wie die meisten Hedge-Fonds-Manager, die sich auf Kryptowährungen spezialisiert haben, die Handelsaktivitäten der größten Adressen stets verfolgt. Wenn Samani eine Aktivität sieht, so Bloomberg, ruft er sofort den Verkäufer an, um Beweggründe für Verkäufe und den Handel zu erhalten. Ross sagte, dass das Sammeln von Informationen legal ist (frei übersetzt):
Wir alle wissen, wer wir sind, und wir helfen uns gegenseitig und teilen unsere Informationen. Wir alle wollen nur Geld verdienen.
Gewöhnliche Investoren haben diese Privilegien natürlich nicht. Zwar sind die größten Bitcoin Adressen bekannt und können verfolgt werden. Hintergründe zu einer Transaktion sind Klein-Investoren allerdings nicht transparent. Aufgrund dessen verwundert es nicht, dass Bitcoin-Wale in den Augen vieler Investoren eine potentielle Gefahr darstellen.
Bitcoin-Wale „Hodln“
Neueste Statistiken zeigen jedoch, dass Bitcoin-Wale ihre „Macht“ womöglich gar nicht in dem Maße ausnutzen, wie viele vermuten, wie der aktuelle “Bitcoin days destroyed” (BDD) Indikator zeigt.
BDD ist eine Berechnung für jede Bitcoin-Transaktion, basierend auf der Anzahl der darin enthaltenen BTC multipliziert mit der Anzahl der Tage, an denen diese Münzen nicht bewegt wurde. Je höher die Anzahl der Tage für Transaktionen im Durchschnitt ist, desto stärker ist der Indikator, dass Anleger lieber “hodlen” als verkaufen.
Beispiel: Wenn jemand 100 BTC besitzt, die er vor einer Woche erhalten hat und diese nach bereits einer Woche, 7 Tagen, ausgibt, beträgt der BDD 700.
BambouClub hat gestern via Twitter darauf hingewiesen, dass im Einklang mit den aktuellen Zahlen der BDD-Trend zeigt, dass Inhaber großer Mengen von Bitcoin seit Gründung im Jahr 2009 bis heute, dazu neigen ihre Bitcoin zu halten und nicht zu verkaufen (HODL).
https://twitter.com/BambouClub/status/1011210034720727040
Dieser Trend widerspricht laut BambouClub den Meinungen vieler Mainstream-Medien, die behaupten, dass Bitcoin eine “Blase” ist und zusammenbrechen wird.
Laut BambouClub fiel der BDD Index im Januar 18 stark und ist im Laufe des Jahres 2018 gefallen. Dies passe NICHT zu der Behauptung, dass Wale verkaufen und an Noobs verkaufen.
https://twitter.com/BambouClub/status/1011213846546132993
BambouClub führt weiterhin aus, dass es von seiten der Bitcoin-Wale keine Marktmanipulation gab, wie BDD indiziert.
https://twitter.com/BambouClub/status/1011219119440572416
Aus unserer Sicht ist der BDD zwar kein hundertprozentiger Beweis, dass keinerlei Bitcoin Preismanipulation (abseits vom Mt. Gox Insolvenzverwalter) durch Bitcoin-Wale durchgeführt wurde. Schließlich handelt es sich beim BDD nur um einen Durchschnittswert. Dennoch kann der BDD aus unserer Sicht ein Indikator sein.
Eine alternative Interpretation könnte aber auch sein, dass der BDD eine Manifestation des starken Rückgangs der Bitcoin Transaktionen ist.
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