Der Preis von Ethereum scheint derzeit unter den hohen Transaktionsgebühren und der schlechten Presse zu leiden. Erstmals überhaupt sind im Juli die Gebühren für eine Transaktion von Ether über die Gebühren von Bitcoin gestiegen. Dies und die Aussage vom Hedgefonds, Tetras Capital, scheinen den Ether-Kurs derzeit unter erheblichen Druck zu setzen.
Wie die Daten von von bitinfocharts.com zeigen, sind die durchschnittlichen Transaktionsgebühren für ETH im Juli erstmals über die von Bitcoin gestiegen. Während eine Transaktion im Bitcoin-Netzwerk am 15. Juli 2018 lediglich durchschnittlich 0,60 USD kostete, mussten für eine Ether Transaktion durchschnittlich 3,48 USD bezahlt werden. Am 02. Juli kostete eine Transaktion von ETH sogar 5,52 USD, während Bitcoin nur einen Wert von 0,76 USD vorwies.
Während der Kursrallye von Dienstag, als der gesamte Kryptowährungsmarkt über 20 Milliarden US-Dollar zulegen konnte, verzeichnete Ethereum im Vergleich zu den anderen Top-Kryptowährungen lediglich verhaltene Gewinne, was augenscheinlich das Misstrauen der Anleger in dieser Woche gegenüber Ethereums Aussichten wiederspiegelt.
Aktuell verzeichnet der Ethereum Kurs in den letzten 24 Stunden ein Minus von 5,7% und ist auf rund 408 Euro zurückgefallen. Im Gegensatz dazu verzeichnet der BTC Kurs lediglich ein Minus geringes Minus von 1,9% und kann die Gewinne der letzten Tage zu großen Teilen behaupten.
Allerdings sollte die Ursache für die hohen Transaktionsgebühren nicht verkannt werden. ETH erlebt derzeit eine Flut von Spam-Transaktionen, die das Netzwerk „verstopfen“ – ein Phänomen, unter dem Bitcoin im letzten Jahr auch gelitten hat, als Spammer große Mengen an kleinen Transaktionen versendeten und so den Mempool in die Höhe trieben und damit die Transaktionsgebühren exorbitant, auf zeitweise über 50 USD erhöhten.
Das Ethereum Network erlebt aktuell eine ähnliche, starke Überlastung, die das Ergebnis tausender Transaktionen von mehreren ERC20 Smart Contracts sind, die keine Features haben. Ein Ethereum-Entwickler behauptete, dass EOS hinter dem Spamming des ETH-Netzwerks stecke.
Der Entwickler Justo beschuldigte EOS, das Ethereum-Netzwerk absichtlich angegriffen zu haben, da die Transaktionen von einem Konto erfolgen, welches scheinbar große Summen an EOS erhalten hat und sofort auf dem Markt für tausende von ETH verkauft, die dann auf die Smart Contracts verteilt werden.
Vitalik Buterin, der Gründer von Ethereum, twitterte dazu bereits, dass die geschätzten Kosten für den jüngsten Transaktions-Spam etwa 15 Millionen Dollar betrugen.
According to my estimates, the recent tx spam on the ETH network cost up to ~$15m USD (~= 5m green teas, ~75 lambos, ~25 Coinbase seed rounds, ~0.9% of Telegram ICO)
Free market principles prevent me from being too upset at someone using the ETH blockchain as they wish, but wow.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) July 16, 2018
Darüber hinaus gab der Hedgefonds Tetras Capital eine “Bearish Thesis” zu Ethereum heraus und warnte Trader, dass er “weiter leiden” würde, nachdem er im letzten Jahr größere Gewinne als Bitcoin verbucht hatte.
In der Thesis heißt es, dass der jüngste Rückgang des ETH-Preises darauf zurückzuführen ist, dass die Spekulationen und irrationale Überschwänglichkeit, die ihn im vergangenen Jahr zu neuen Höhen geführt haben, erschöpft sind. Weiterhin stellt Tetras Capital fest:
Wir glauben, dass der aktuelle Kurs von ETH immer noch deutlich überbewertet ist; immer noch wesentlich vom aktuellen und kurzfristigen, technologischen Zustand des Ethereum-Netzwerks entkoppelt. Unsere Forschung hat uns zu der Annahme gebracht, dass der Markt und die Technologie noch viel zu unausgereift sind, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen.
Die Aussage steht allerdings in Kontrast zu der Meinung von Kevin O’Leary, einem kanadischen Unternehmer, der in einem Interview mit CNBCs Fast Money gesagt hat, dass Ethereum seiner Ansicht nach einen Schritt nähergekommen ist, der nächste Anführer im Krypto- und Blockchain-Space zu werden.
Die Aussage begründete er damit, dass dezentrale Anwendungen (DApps) in den nächsten Jahren eine bedeutende Rolle erlangen werden. Hierfür stellt Ethereum die führende Plattform bereit. Derzeit arbeiten die Core-Entwickler von Ethereum und OmiseGo an den Skalierungslösungen Plasma und Sharding.
Plasma soll in 2019 veröffentlicht werden, Sharding soll ein Jahr später aktiv geschaltet werden. Die Implementierung beider Lösungen sollen einen Durchsatz von bis zu einer Million Transaktionen pro Sekunde im Ethereum Netzwerk ermöglichen.
Disclaimer: — Der Handel mit Kryptowährungen birgt ein großes finanzielles Risiko und kann bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Coin-hero.de stellt keine Anlageberatung und Empfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) dar. Die Webseiteninhalte dienen ausschliesslich der Information und Unterhaltung der Leser. Die hier getroffenen Aussagen stellen lediglich unsere eigene Meinung und keine Kaufempfehlung dar. Bitte unternehmen Sie auch eigene Recherchen, bevor Sie in Kryptowährungen investieren. Wir übernehmen keinerlei Haftung für jegliche Art von Schäden. Bitte lesen Sie auch unseren Haftungsausschluss im Impressum. —