Der anhaltende Hype um Ethereum und Kryptowährungen ruft auch Hacker auf den Tagesplan, sodass durch hinterhältige Tricks mittels Social Engineering mehr als 21.000 Ether im Wert von 10 Millionen Dollar gestohlen worden sein sollen.
Das russische Softwareunternehmen Kaspersky, das unter anderem auch Betreiber der gleichnamigen Virensoftware ist, hat in einem Blogpost bekanntgegeben, dass sich immer mehr Hacker auf den Krypto-Sektor spezialisieren. Dabei werden vor allem namhafte Kryptowährungsprojekte und Twitter-Konten prominenter Personen für ihre Angriffe missbraucht.
Ein prominentes Beispiel für die Nutzung von Twitter war ein vermeintliches Angebot von “Switcheo”, bei dem Opfer insgesamt mehr als 25.000 Dollar verloren. Einer Webseite mit dem Namen “OmaseGo ICO”, angelehnt an die Kryptowährung OmiseGo, war es sogar möglich Kryptowährungen im Wert von über einer Million Dollar zu stehlen.
Beliebt sind hierbei vor allem gefälschte Webseiten, die der originalen Domain sehr ähnlich sind und wo nur ein Zeichen “-” oder “.” in den Namen eingefügt werden. Damit sehen diese täuschend echt aus, wenn der Nutzer nicht sehr genau auf den Domain-Namen achtet.
Weiterhin stehen Phishing Mails ganz weit oben auf der Liste der Betrüger, die eine Wallet-Nummer beinhaltet, auf die potenzielle Opfer einen Betrag überweisen sollen und anschließend einen viel größeren Betrag als Belohnung dafür erhalten. Experten von Kaspersky Lab nennen dieses Phänomen “Kryptowährungs-Giveaway-Betrug”, bei dem dem die Kriminellen ebenfalls Social-Media Profile erfolgreicher Geschäftsleute wie Elon Musk oder Pavel Durov nutzen.
Nadezhda Demidova, Lead Web Content Analyst bei Kaspersky Lab, führt aus, dass die Menschen weiterhin das schwächste Glied in der Cybersicherheit sind und die Methoden der Hacker immer professioneller werden:
Die neuen Betrugsmodelle basieren auf einfachen Social-Engineering-Methoden, heben sich jedoch von herkömmlichen Phishing-Angriffen ab, da die Cyberkriminellen damit Millionen von Dollars erbeuten können. Ihr Erfolg legt nahe, dass sie wissen, wie sie den menschlichen Faktor, der immer einer der schwächsten Glieder in der Cybersicherheit war, ausnutzen können.
Kaspersky warnt auch vor einem neuen Trojaner “Rakhni” der flexibel agieren soll und dabei seine Opfer über kompromittierte E-Mail-Anhänge infiziert. Derzeit treibt der Virus aber vorwiegend in Russland sein Unwesen, sodass deutsche Nutzer vorerst nicht betroffen sein werden.
Diese Untersuchung zeigt deutlich, dass die Aufbewahrung als auch der Handel mit Kryptowährungen viele Angriffspunkte für Hacker bieten, vor denen man sich schützen sollte. Maximale Aufmerksamkeit sowie ein fundiertes Wissen über die Funktionsweise der Börsen und Wallets sind Grundvoraussetzung, um nicht Opfer zuvor beschriebener Methoden zu werden.
Der Kurs von Ethereum verzeichnet einen minimalen Zuwachs von 0,66 Prozent auf einen Preis von 375,85 pro Coin. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 37 Milliarden Euro belegt Ethereum weiterhin Platz 2 der größten Kryptowährungen weltweit.
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