Ein fulminantes Jahr für die Kryptowährungen Community zieht vorbei. Das Zugpferd der Industrie, der Bitcoin, hat seine ersten technischen Veränderungen erfolgreich hinter sich gelassen. Gleichzeitig erreichen die steigenden Kurse im weltweiten Handeln von Kryptowährungen Höchststände.
Es ist Zeit, sich zu fragen, wie das überhaupt möglich war?
Mit dem Start des Bitcoin am 1.1.2009 wurde nach einer weiteren Weltfinanzkrise nach einer Lösung der Probleme gesucht, die von einem Entwickler namens Satoshi Nakamoto (Pseudonym) in einem Whitepaper (technisches Konzeptpapier) im Jahre 2008 skizziert wurde. Der Code zu dieser dezentralen Datenbank wurde gleich mitgeliefert.
Da es anfangs nur technische Enthusiasten benutzten, konnte man den Eindruck gewinnen, dass diese Lösung für ein weltweites Problem nur von Nerds geschätzt wurde und der Rest der Bevölkerung keinerlei Notiz von diesen Entwicklungen nahm.
Um welches Problem geht es bei der Lösung?
Das Problem eines weltweiten stabilen Zahlungssystems, was nicht in der Hand von Regierungen und Banken liegt, war und ist das wohl größte unbeachtete Thema der Menschheitsentwicklung der letzten 100 Jahre. Gerade durch den steigenden Welthandel, die damit eng verknüpften Wirtschaftsräume der Welt, der letzten Finanzkrise des Jahres 2008 und der damit festgestellten Hilflosigkeit der Regierungen, konnte ein so technisch brillantes Konzept einer Blockchain wohl nur zum Erfolg führen. Die Zeit war einfach gekommen…
Was bedeutet die Entwicklung von Kryptowährungen wie Bitcoin und Co?
Das ganze Thema eines nicht durch Regierungen und Banken kontrollierten Zahlungssystems ist eine Weiterentwicklung der Weltbevölkerung zu mehr Demokratie und „echtem“ freien Markt.
Leider ist der Zustand derzeit so, dass weltweit die wirtschaftliche Entwicklung von einigen wenigen Investoren abhängt, die mehr oder weniger offen direkten, unbeschränkten Zugriff auf Finanzmittel haben und so eine wirtschaftliche Entwicklung einseitig, also nicht frei, eines Kontinents, eines Landes, einer Region, eines Unternehmens und des Konsumenten am Schluss allein bestimmen können, indem diese Empfänger mehr oder weniger Zugriff auf Finanzmittel erhalten.
Im Fall von Kryptowährungen, die durch Mining erzeugt werden, werden hier die Karten neu gemischt. Jetzt haben auf einmal Nerds Zugriff auf eine virtuelle Währung wie Bitcoin, der sich inzwischen nach rund acht Jahren auch zu einer „echten“ Währung entwickelt hat und die Herzen von Kursmaklern an Börsen höherschlagen lässt.
Ist die Kurs-Hausse von Bitcoin und Co gefährlich?
Für jede wirtschaftliche Entwicklung ist ein überhitzter Markt ein Problem, weil dort Erwartungen geweckt werden, die dauerhaft nicht einzuhalten sind. Es werden kurzfristige Ziele definiert, die bei einem langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungsprozess eigentlich nur zu Enttäuschungen führen können und ggf. damit zur späteren Ablehnung durch die Nutzer. Genau an diesem Scheidepunkt stehen wir derzeit bei den Kryptowährungen.
Der rasante Anstieg des Bitcoins, wahrscheinlich stark durch den Einstieg von großen Investmentbanken wie Goldman Sachs ins Bitcoin-Geschäft verursacht, hat die Gewinnmöglichkeiten wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft verbreitet und somit erstmals in 2017 für die öffentliche Wahrnehmung in großen Teilen der Bevölkerung gesorgt.
Inzwischen tummeln sich bereits unzählige Tauschbörsen und Dienstleister rund um die „neue Finanzindustrie“ der Kryptowährungen und hoffen dabei, ein großes Stück vom Kuchen abzubekommen. Natürlich gibt es wie immer auch Trittbrettfahrer, die mit dem Hype treiben und Kunden für „ihre Zwecke” (schnell reich zu werden) gewinnen wollen.
Der Betrug in der Industrie ist bereits in vollem Gange, sei es beim Verkauf von nicht existenten Coins, nicht vorhandener Mining-Hardware oder gar großen „Zockerportalen“, die einen schnellen Dollar versprechen. Der Optionsscheinhandel durch die großen Investmenthäuser läuft auch bereits, damit auch klassische Anleger in das Geschäft investieren. Am Ende nützt das der Entwicklung von Bitcoin und Co leider nicht.
Dann haben wir außerdem noch die viele nHacks in der Industrie, wovon große Tauschbörsen wie Bitfinex bzw. Pools wie Nicehash betroffen waren. Alle diese Angriffe auf Unternehmen durch Hacker haben wiederum zu großen Verlusten geführt, was für den Laien gegen eine Teilnahme am Kryptowährungsmarkt spricht. Vielleicht ist aber auch genau dies beabsichtigt?
Positiver Ausblick für 2018 möglich?
Wie bereits gesagt, haben das Jahr 2017 und auch bereits die Jahre zuvor (z.B. durch die Pleite von MtGox) dafür gesorgt, dass man erkennen sollte, dass diese junge Industrie noch nicht ihr vollständiges Potential für den Nutzer erreichen konnte. Es gibt inzwischen auch viele Regulierungsbemühungen von Regierungen, die sich in 2018 weiter dieses Marktes bemächtigen werden. Auch dies wird keinen positiven Einfluss auf die weitere Entwicklung haben.
Aber: Es kann sein, dass genau diese Regulierungsbemühungen, die immer unterstellen, dass wir Bürger nicht mündig sind und von einer Obrigkeit „geschützt“ werden müssen, zu einer weltweiten, flächendeckenden Akzeptanz von Kryptowährungen führen kann. Ich halte dies für sehr wahrscheinlich, da in der Welt die Kritiker unserer bisherigen Staatsführungen zahlreicher werden und vor allem unser in der Welt bestehendes Geldsystem, basierend auf dem Schuldgeldsystem, immer mehr Nachteile offenbart. Machtmissbrauch durch den uneingeschränkten Zugriff auf Finanzmittel wie den Dollar oder Euro sind bereits in großen Teilen der Bevölkerung bekannt und die Zeit für eine Erneuerung durch die Basis, dem Volk als solches, ist reif. Die Technik ist uns nun gegeben, es kommt darauf an, was wir daraus machen.
Ein glückliches neues Jahr für alle Kryptowährungen, mögen sich die Besten auf einem freien Markt durchsetzen!
Ab Januar wird es eine Artikelserie zum Thema “Mining” geben. Diese Serie startet ab dem 06.01.2017, wobei wöchentlich ein Artikel jeweils am Samstag um 12 Uhr veröffentlicht wird. Zunächst werden wir die Basics behandeln: Was ist “Mining”? Wie funktioniert es? Usw. Natürlich werden wir auch tiefer in die Materie einsteigen und beleuchten, bei welchen Währungen “Mining” derzeit noch gewinnbringend ist.