Die Lösung wird belastbare, kostengünstige und lokalisierte Märkte für erneuerbaren Strom möglich machen.
Das Blockchain-Startup Power Ledger veröffentlichte in der vergangenen Woche einen Bericht, der darauf hinweist, der Blockchain-basierte Handel mit Solarenergie sei „technisch machbar“. Dies ist ein potenziell großer Schub für Peer-to-Peer-Systeme (P2P) weltweit.
Der Versuch, der zum Teil von der Regierung Australiens mitfinanziert wurde, zielte darauf ab, Solarenergie auf dem Dach zu nutzen, damit Haushalte eigene Strompreise festlegen können, wie die Pressemeldung betont. Der Bericht ergab, dass die Studie von den Teilnehmern positiv bewertet wurde und zu einer lokalisierten Energieautonomie für regionale Gebiete führen könnte, wenn kostengünstigere Stromnetze bereitgestellt werden.
Am Projekt waren 48 Haushalte im westaustralischen Fremantle beteiligt und lief zwischen Dezember 2018 und Januar 2020 im Rahmen des RENeW Nexus-Projekts. Die Blockchain-Technologie aus dem Hause Ledger wurde dann verwendet, um die Transaktionen von Solarenergie auf dem Dach zwischen Haushalten nachzuverfolgen.
„Power Ledger zeigte, wie Peer-to-Peer-Energiehandel die richtigen Ergebnisse für das Netz kostengünstiger erzielen kann“, sagte Dr. Jemma Green in ihrer Funktion als Mitautor und Vorsitzender bei Power Ledger.
Der Bericht kam zu dem Ergebnis, der P2P-Energiehandel mit der Blockchain-Technologie von Power Ledger sei technisch machbar gewesen und habe bei Teilnehmern für positive Resonanz gesorgt. Die Ledger-Plattform ermöglichte es Haushalten, überschüssige Energie auf dem Dach fast in Echtzeit mit Bewohnern zu tauschen.
In dem Bericht wurde aber ebenso festgestellt, dass die derzeitige Tarifstruktur in Westaustralien zur Folge hat, dass finanzielle Ergebnisse eher vom täglichen Energieverbrauch als vom Handelswert abhingen. „Teilnehmer beurteilten den P2P-Energiehandel positiv und konnten seine Vorteile erkennen, gaben jedoch an, dass Änderungen der Tarifstruktur erforderlich wären, um ihn attraktiv zu machen“, so ein Resultat des Berichts. Der dynamische Einspeisetarif während des Tages in Verbindung mit dem P2P-System werde der Region helfen, die Notwendigkeit staatlicher Subventionen zu beseitigen.
Darüber hinaus empfehlen die Autoren des Berichts, Haushalten mit Batterien den Handel über ein VPP zu ermöglichen, „um überschüssige Solarenergie zu jeder Tageszeit ohne Subventionen zu monetarisieren und zudem Dienstleistungen für das Netz bereitzustellen“.
Der Bericht enthielt fünf wichtige Empfehlungen, darunter Lösungen zur Beseitigung von Infrastruktur- und Kommunikationslücken in der Region. Dr. Green sagte, „der P2P- und VPP-Handel ist eine praktikable Alternative, um die Produktion erneuerbarer Energien zu drosseln oder mehr Subventionen zu benötigen, um den Verbrauch von überschüssigem Solar während des Tages zu fördern.”
„Sollten es Regierungen auf der ganzen Welt ernst meinen, erneuerbare Energien in ihre zukünftige Energieplanung einzubeziehen, muss dies preislich wettbewerbsfähig sein“, fügte die Expertin hinzu.