Der Bitcoin Kurs war in den letzten Jahren stets von sprunghaften Anstiegen geprägt. Dies haben Forscher nun zum Anlass genommen und im Journal of Monetary Economics eine Untersuchung mit dem Titel “Price Manipulation in the Bitcoin Ecosystem” veröffentlicht. Das Team hat dabei herausgefunden, dass der Preisanstieg von 150 Dollar auf über 1.000 Dollar Ende 2013 vermutlich durch Manipulation mittels Bots gesteuert wurde.
Wie Techcrunch bereits berichtet hat, haben die Forscher Neil Gandal, JT Hamrick, Tyler Moore und Tali Oberman für die Untersuchung Daten aus dem Jahr 2013 von der nicht mehr existierenden Mt. Gox Börse ausgewertet, eine der weltweit größten Handelsplätze für Bitcoins zur genannten Zeit.
Insbesondere der Zeitraum zwischen November und Dezember 2013 stand im Mittelpunkt der Untersuchung, da der Preis für einen Bitcoin innerhalb dieser zwei Monate um ein Vielfaches nach oben kletterte. Das Team hat in der Studie herausgefunden, dass eine Preismanipulation zur betroffenen Zeit sehr gut möglich war, da der Markt noch sehr kapitalstark und durch wenige große Investoren geprägt war.
Laut der Studie erfolgte die Manipulation hauptsächlich über zwei Bots, d.h. Computerprogramme, die den Handel mit Bitcoin automatisch übernahmen. Kurios in diesem Zusammenhang ist, dass Markus und Willy, wie die Forscher die Bots nannten, zwar gültige Trades auf der Mt. Gox Börse vornehmen konnten, allerdings keinen einzigen Bitcoin besessen haben. Das Handelsvolumen an der Börse Mt. Gox war somit verfälscht.
Dieses signalisierte dem Markt dadurch eine starke Handelsaktivität. Dies wiederum aktivierte „echte“ Investoren und sorgte für einen gesteigerten Handel. Dies zeigen zumindest die Untersuchungsergebnisse. An Tagen, an denen die Bots aktiv waren, stieg das durchschnittliche Handelsvolumen an allen wichtigen Börsen. An den Tagen, an denen die Bots nicht aktiv waren, war das Handelsvolumen niedriger. Der Kurs tendierte an diesen Tagen nach unten. An Tagen mit gesteigertem Handelsvolumen, manipuliert durch die Bots, stieg der Bitcoin-Kurs durchschnittlich um 4 Prozent.
Somit, so die Einschätzung der Forscher, konnte Ende 2013 der Bitcoin-Kurs innerhalb von zwei Monaten von rund 150 Dollar auf mehr als 1.000 Dollar steigen. Im Dezember 2013 stürzte der Preis dann unter 600 Dollar, vermutlich nachdem die Unbekannten hinter den Bots einige Bitcoins beim damaligen Allzeithoch verkaufen konnten. Hierauf wird in der Studie allerdings nicht näher eingegangen.
Mt. Gox profitierte aber faktisch unmittelbar von dem erhöhten Handelsvolumen über die Transaktionsgebühren der Börse. Im Februar 2014 geschah dann der bislang größte Bitcoin-Hack der Geschichte: 650.000 BTC wurden von Mt. Gox gestohlen, woraufhin Mt. Gox seinen Betrieb kurze Zeit später einstellte.
Abschließend stellen die Forscher fest, dass zahlreiche kleinere Kryptowährungen auch heute noch anfällig für Preismanipulationen sein könnten. Für Anleger ist es daher, aus unserer Sicht, sehr wichtig zu verstehen, dass der Kryptowährungsmarkt nicht den “traditionellen” Regeln der etablierten Finanzmärkte folgt. Investitionen sollten somit gut durchdacht sein, da Manipulationen jederzeit möglich sind. Wichtig hierbei ist vor allem die Kryptowährung zu verstehen, in die investiert werden soll und nicht einfach blind in Coins zu investieren, die mögliche Gewinnchancen bieten.
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