Die Securities and Exchange Commission (SEC) ermittelt derzeit gegen den australischen Fondsmanager, der den Kryptofonds betreibt
Stefan Qin führt die multinationale Hedge-Firma Virgil Capital, die den Handel mit Kryptowährungen ermöglicht. Die SEC behauptet, das Unternehmen habe Investoren um über 92 Millionen US-Dollar erleichtert. Der 23-jährige Gründer sieht sich mehreren Anklagen gegenüber – von Dokumentenfälschung bis hin zum Wertpapierbetrug im Zusammenhang mit Kryptowährungen.
Letzte Woche beantragte die Kommission eine gerichtliche Anordnung, um digitale Vermögenswerte in Höhe von rund 25 Millionen US-Dollar einzufrieren, die von einem anderen durch den ‚Aussie‘ verwalteten Fonds gehalten werden. Die SEC versuchte auch, die Geschäftstätigkeit des Fonds einzustellen. Berichten zufolge hat Stefan Qin Investmentgelder von Kunden erhalten, indem er über die Performance seines Geschäfts sowie dessen regulatorischen Status gelogen hat.
Neben der Fälschung von Prüfungsunterlagen verwendete er auch Scheinabschlüsse, um Investoren anzulocken. Die Aufsichts-Kommission behauptet weiter, Qin habe sich verpflichtet, die Mittel mithilfe eines proprietären Algorithmus in den Kryptohandel zu investieren. Das Geld wurde jedoch nicht für Kryptoinvestitionen verwendet, sondern auf seine Konten überwiesen. Er beabsichtigte, die Mittel zur Rückzahlung chinesischer Kreditgeber zu verwenden.
In einer Pressemitteilung der SEC heißt es: „Mindestens seit Juli 2020 haben Qin und Virgil Capital Anlegern, die Rücknahmen vom Sigma Fund beantragt haben, mitgeteilt, dass ihre Gelder stattdessen auf einen anderen Fonds unter der endgültigen Kontrolle von Qin übertragen werden, jedoch mit getrennter Verwaltung und Operationen von VQR Multistrategy Fund LP. In der Beschwerde wird behauptet, es seien keine Mittel überwiesen worden und die Rücknahmeanträge stünden noch ausstehen. In der SEC-Beschwerde wird ferner behauptet, Qin versuche aktiv, Vermögenswerte aus dem VQR Fund zu missbrauchen und neue Investitionen in den Sigma Fund zu tätigen.“.
Qin soll seit 2018 betrügerische Kryptofondsanteile über fünf beteiligte Unternehmen verkauft haben. Diese sollen Virgil Technologies, VQR Partners, Virgil Quantitative Research, Montgomery Technologies und Virgil Capital gewesen sein.
Es ist nicht der erste SEC-Fall, bei dem es um Betrug und Veruntreuung im Kryptoraum geht. Die Kommission hat sich mit mehreren Fällen von Krypto-Betrug befasst und in der Vergangenheit sogar eine Anlegerwarnung ausgegeben. Die Leiterin der Cyber-Abteilung der SEC Enforcement Division, Kristina Littman, erklärte: „Diese Sofortmaßnahme ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Anlegervermögen und um weiteren Schaden zu verhindern.”