Im Sommer hatten wichtige Stellen in Südkorea diskutiert, wie mit Krypto-Start-Ups umzugehen sei. Von den Vorschlägen eines wichtigen Ministeriums möchte die Regierung scheinbar nichts mehr wissen. Krypto-Unternehmen sollen juristisch keine Risikokapitalgesellschaften mehr sein. Mit diversen erheblichen Folgen.
Regierung riskiert Einbruch des heimischen Kryptomarktes
Etliche große Kryptobörsen, über die Investoren weltweit Geld in Wallets verwahren oder Coins wie den Ripple kaufen und verkaufen, sind in Südkorea beheimatet. Dazu gehören unter anderem die Dienstleister Bithump oder Upbit und viele andere. Nach dem Klassifizierungs-Konzept des Ministeriums für kleine und mittlere Unternehmen in enger Abstimmung mit etlichen südkoreanischen Startups aus dem August 2018 wären die Unternehmen der Blockchain-Branche als Risikogesellschaften zertifiziert worden. Bisher sah auch alles danach aus, dass tatsächlich die Mehrheit der Börsen den Status als Venture-Unternehmen erhalten könnten. Ende 2019 aber soll nach aktuellem Stand das Ende der für die Branche vorteilhaften Klassifizierung eingeläutet werden. Experten sehen die Entwicklung kritisch, da sie das Marktwachstum im Land negativ beeinflussen könnte.
Klassifizierung würde Steuerlast der Unternehmen extrem steigen lassen
Warum? Läuft die Klassifizierung aus, wird unter anderem ein derzeit üblicher Rabatt von 75 % bei der Erwerbssteuer wegfallen. Auch die Unternehmenssteuer sowie die Einkommenssteuer würde beim Tausch von Währungen könnte sich verdoppeln. Weiterhin droht der Verlust von Kreditgarantien und anderen Vorzugsbehandlungen infolge der momentanen Einordnung. Laut südkoreanischer Regierung können Kryptowährungsbörsen, die sich derzeit in der Gründungsphase befinden und neu an den Markt drängen nicht mehr als Risikokapitalgesellschaft zugelassen werden. Erste Stellungnahmen aus dem Umfeld von Lobbygruppen der Blockchain-Community und allgemein der Kryptowelt sind die mutmaßlich nicht länger zugänglichen steuerlichen Vorteile eine Bedrohung für den Aufschwung des Marktes in Südkorea.
Wegfall der Steuer-Sonderkonditionen könnte folgenschwer sein
Schlimmstenfalls könnten Neugründungen direkt im Ausland geplant werden, zudem droht die Abwanderung etablierter Firmen, die sich oftmals bewusst wegen der Vorteilsbehandlung durch den Fiskus für den Standort Südkorea entschieden hatten. Gerüchten zufolge suchen erste große Branchenvertreter wie eben Upbit bereits nach Ausweichstandorten. Wird der eingangs erwähnte des Ministeriums und der Kryptobranche nun wirklich endlich von der Regierung ausgeschlagen, können der Markt im Land sogar vollständig zum Erliegen kommen.