Tether behauptete, eine Lösegeldforderung mit der Aufforderung zur Zahlung von 500 Bitcoins erhalten zu haben. Andernfalls würden die Täter Dokumente an die Öffentlichkeit weitergeben, die das Bitcoin-Ökosystem schädigen könnten
Tether, der Herausgeber des USDT-Stablcoins, gab bekannt, eine Lösegeldforderung erhalten zu haben. In dieser wurde der Anbieter aufgefordert, 500 Bitcoins (im Wert von rund 22 Millionen US-Dollar zum aktuellen BTC-Wert) an eine bestimmte Adresse zu zahlen. Wird das Lösegeld nicht gezahlt, werden die Täter gezwungen, Dokumente zu leaken, die dem Bitcoin-Ökosystem schaden könnten.
Das Unternehmen sagte, dies sei ein trauriger Versuch eines Shakedowns. Man nehme die Bedrohung jedoch ernst und werde entsprechend damit umgehen. Tether twitterte: „Heute haben auch wir eine Lösegeldforderung über 500 BTC erhalten, die an bc1qa9f60pved3w3w0p7snpxlnh5t4uj95vxn797a7 gesendet werden sollen. Der Absender sagte, er werde Dokumente an die Öffentlichkeit weitergeben, wenn die BTC nicht bis morgen erhalten werden. So werde man das Bitcoin-Ökosystem schädigen. Wir zahlen nicht“.
Tether fügte hinzu, die gefälschten Mitteilungen und die Lösegeldforderung den Behörden gemeldet zu haben. Das Unternehmen sagte, es werde Behörden bei der Untersuchung des Erpressungsprogramms uneingeschränkt unterstützen.
„Es ist unklar, ob dies ein grundlegendes Erpressungsschema ist, wie es sich an andere Krypto-Unternehmen oder an Personen richtet, um Tether und die Krypto-Community insgesamt zu untergraben. In jedem Fall werden diejenigen, die Tether Schaden zufügen wollen, immer verzweifelter“, fügte Tether hinzu.
Tether bleibt eines der wichtigsten und doch umstrittensten Unternehmen im Kryptoraum. Der an den Greenback (US-Dollar) gebundene USDT-Token wird von Händlern und Börsen verwendet und ist damit ein wichtiger Bestandteil des Krypto-Ökosystems.
Tether wurde jedoch vorgeworfen, den Bitcoin-Preis künstlich erhöht zu haben, insbesondere während des Bullenlaufs 2017. Die Marktkapitalisierung von Tether ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Das Unternehmen behauptet, dass jeder ausgegebene USDT-Token durch Dollars oder Vermögenswerte in Dollaräquivalenten auf einem Bankkonto gedeckt ist.
Letzte Woche hat sich der USDT-Emittent mit de New Yorker Generalstaatsanwalt (NYAG) über eine mehrjährige Untersuchung im Zusammenhang mit einem Darlehen in Höhe von 850 Mio. USD an die Bitfinex-Börse geeinigt. Trotz des Vergleichs sagte Generalstaatsanwältin Leticia James kürzlich, Tethers Behauptung, USDT-Token seien jederzeit vollständig durch US-Dollar gedeckt, sei eine völlige Lüge.
Tether geriet in den letzten Jahren mehrfach in die Schlagzeilen. Es wäre jedoch interessant zu sehen, ob Tether nachweisen kann, dass seine USDT-Token durch US-Dollar in Bankkonten gedeckt sind. Im Rahmen der Vereinbarung wird Tether bis 2023 vierteljährliche Berichte über seine Reserven vorlegen.