Der gesamte Kryptowährungsmarkt ist gestern durchschnittlich um mehr als 10 Prozent eingebrochen. Ursache war das Gerücht, dass die beliebte Kryptowährungsbörse Binance gehackt wurde. Binance erlebte einen plötzlichen Pump von Viacoin und setzte daraufhin für kurze Zeit seine Auszahlungen aus.
Gestern Abend kamen Gerüchte über einen Hack von Binance auf. Nutzer der Börse berichteten in den Medien zahlreich darüber, dass ihre Kryptowährungen ohne ihre Erlaubnis gehandelt wurden bzw. vollständig verschwunden sind. Es gab die Vermutung, dass die Trading API (Programmierschnittstelle) von Binance gehackt wurde, um Trading-Bots und Services von Drittanbietern Zugriff auf die Benutzerkonten der Börse zu gewähren. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung wäre durch den API-Zugriff umgehbar gewesen.
Infolge der Gerüchte kam es zu einer Massenpanik. Der gesamte Markt crashte und stürzte innerhalb kürzester Zeit durchschnittlich um über 10 Prozent ab. Der Bitcoin Kurs beispielsweise fiel schlagartig von über 10.700 USD auf unter 9.700 USD. Die Gesamtmarktkapitalisierung stürzte innerhalb kürzester Zeit von 429 auf 388 Milliarden USD ab. Die Gewinne der letzten Woche waren damit wieder zu Nichte gemacht.
Ursache für den Crash war aber nicht, wie durch zahlreiche Nutzer in den sozialen Medien vermutet, ein Hack von Binance. Stattdessen haben Hacker, wie durch Binance mitgeteilt, bereits seit Januar 2018 eine Phishing-Attacke gestartet, bei der über einen langen Zeitraum hinweg die Anmeldeinformationen von zahlreichen Binance-Nutzern gestohlen wurden. Der Phishing Attacke erfolgte über Unicode-Domains, die sehr ähnlich zu binance.com aussahen. Viele Benutzer sind auf diese Falle hereingefallen und haben auf den Fake-Webseiten ihre Zugangsdaten ein- und preisgegeben.
Mithilfe der Zugangsdaten konnten der oder die Hacker Trading API Keys erzeugen. Gestern haben die Hacker dann die Trading API benutzt, um innerhalb von 2 Minuten eine große Anzahl von Käufen von Viacoin (VIA) zu platzieren. Ziel war es einerseits den Preis in die Höhe zu treiben, um ihren Gewinn zu maximieren. Andererseits sollten vermutlich über die Trades, die Spuren verwischt werden.
Das Handelsvolumen von Viacoin stieg von 116.000 Euro auf über 9.3 Millionen Euro, der Kurs von VIA stieg innerhalb weniger Minuten von 2,22 EUR auf 11,06 Euro („Peak“). Glücklicherweise griff das automatische Risikomanagementsystem von Binance. Alle Auszahlungen wurden sofort gestoppt.
Da die Hacker über die Daten keine Auszahlungen über die kompromittierten Konten vornehmen konnten, mussten diese das Diebesgut erst auf ihre eigenen Konten transferieren. Auf den Konten der Hacker wurden unmittelbar nach dem Angriff auch Auszahlungsanfragen gestellt, die jedoch wegen der automatischen Auszahlungssperre unmöglich waren. Schlimmeres konnte somit durch Binance verhindert werden.
Jedoch gibt es laut Binance auch ein paar Benutzerkonten, von denen die Angreifer eine unbekannte Zahl Bitcoins stehlen konnten. Hinsichtlich dieser sieht sich das Binance Team nicht in der Lage, diese wieder zu holen.
Wieder einmal zeigt sich, auch wenn glücklicherweise das Binance Risikomanagment gegriffen hat und einen größeren Diebstahl verhindern konnte, dass Kryptowährungen nur auf Börsen aufbewahrt werden sollten, wenn aktiv mit Ihnen gehandelt wird. Im Übrigen empfehlen sich Desktop-, Paper- oder Hardware-Wallets. Außerdem sollte zum eigenen Schutz vor Phishing Angriffen stets geprüft werden, ob man die „richtige“ Webseite aufruft.
Zum Redaktionszeitpunkt und seit der Klarstellung durch Binance konnte der geamte Kryptowährungsmarkt lediglich einen kleinen Ansatz von Erholung zeigen. Zum Redaktionszeitpunkt steht der Bitcoin Kurs bei rund 8.052 Euro (-5,8 % in den letzten 24 Std.). Der Ethereum Kurs liegt bei rund 609 Euro je ETH (-4,4 % in den letzten 24 Std.). Ripple wird für 0,71 Euro gehandelt (-3,0 % in den letzten 24 Std.).
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