Inmitten des starken Downtrends der letzten beide Tage ist der Preis von XRP gestern Abend gegen 22 Uhr plötzlich von rund 0,37 auf 0,45 EUR nach oben geschossen. Der Grund scheint eine Ankündigung von Coinbase zu sein, weitere Kryptowährungen auf der Börse zum Handel anzubieten.
Die amerikanische Kryptowährungsbörse erklärte auf dem Unternehmensblog, dass es bald beginnen wird, seiner Plattform schnell weitere Kryptowährungen hinzuzufügen. Um mit regulatorischen Bedenken in bestimmten Ländern konform zu sein, möchte Coinbase den Handel einiger Token auf bestimmte Länder begrenzen:
Heute kündigen wir einen neuen Prozess an, der es uns ermöglicht, die meisten digitalen Währungen, die den lokalen Gesetzen entsprechen, schnell aufzulisten, indem wir Anfragen nach Ländern erfüllen. In der Praxis bedeutet dies, dass einige neue, auf unserer Plattform gelistete Kryptowährungen möglicherweise nur für Kunden in ausgewählten Ländern für einen bestimmten Zeitraum verfügbar sind.
Dan Romero, der Vizepräsident von Coinbase, sprach über die Ankündigung auf CNBC.
Wenn wir mit Kunden sprechen, lautet ihre wichtigste Anforderung: Fügen Sie der Plattform weitere Kryptowährungen hinzu. Und wenn Sie sich ansehen, wo wir heute stehen, haben wir fünf Assets auf der Plattform und es gibt Tausende von Kryptowährungen, die wir nicht unterstützen. Also, was wir heute starten, und ich freue mich wirklich darüber zu sprechen, ist listing.coinbase.com. Der neue Prozess wird Coinbase in die Lage versetzen, sehr viele neue Assets aufzulisten, die den lokalen Gesetzen entsprechen.
.@Coinbase just made a major announcement. Here's what it is. pic.twitter.com/XUJaac0tWX
— CNBC's Fast Money (@CNBCFastMoney) September 25, 2018
Der neue Prozess sieht vor, dass interessierte Projekte mittels eines Formulars die Listung bei Coinbase beantragen, die Coinbase dann mit seinem Digital Asset Framework bewertet.
Anfangs soll keine Anmeldegebühr erhoben werden. Je „nach Umfang“ der Eingaben könne Coinbase in Zukunft aber eine Notierungsgebühr zur Deckung der mit der Bewertung und Auflistung neuer Vermögenswerte verbundenen rechtlichen und operativen Kosten erheben. Weiterhin könne Coinbase nach eigenem Ermessen einige Vermögenswerte aufführen, auch wenn kein Antrag gestellt wurde.
Der Coinbase-Effekt
Ripple-Fans warten bereits seit langem auf die Ankündigung von Coinbase, XRP zu listen. Als die obige Nachricht bekannt wurde, stieg der Preis für XRP prompt um mehr als 11% an und durchbrach den jüngsten, rückläufigen Trend, bei dem XRP viel von seinem phänomenalen Gewinn aus der vergangenen Woche verloren hat.
Da die gestrige Ankündigung aber nicht garantiert, dass das Unternehmen XRP listen wird, scheint wieder einmal eine Welle von Spekulanten den XRP Preis zu tragen. XRP-Investoren haben lange gemurrt, dass Coinbase es abgelehnt hatte, den Ripple Token aufzulisten, obwohl Coinbase andere Kryptowährungen mit kleineren Marktkapitalisierungen auflistete.
Der aktuelle Kursanstieg scheint daher der typische “Coinbase-Effekt” zu sein. Bereits Mitte Juli hatte Coinbase angekündigt fünf neue Währungen auf ihren Plattformen hinzuzufügen: Cardano (ADA), Basic Attention Token (BAT), Stellar Lumen (XLM), Zcash (ZEC) und 0x (ZRX). Die Kurse der Kryptowährungen konnten in Folge der Ankündigung entgegen des Markttrends teils zweistellige Kursanstiege verzeichnen, hauptsächlich auf Spekulation begründet.
Ob der aktuelle Pump von Dauer sein wird, bleibt daher zumindest zweifelhaft. Sollte XRP aber tatsächlich in den nächsten Wochen bei Coinbase gelistet werden, könnte sich der Kursanstieg weiter fortsetzen.