Auch wenn es sich bei der betroffenen Kryptobörse mit Sitz in Alberta in Kanada nicht gerade um einen Riesen der Branche handelt, so ist die Hacker-Meldung rund um MapleChange doch beispielhaft. Denn der vermeintliche Angriff zeigt, wie schnell Gerüchte über Betrug entstehen.
Plattform wurde fürs Erste aus dem Netz genommen
Viele Kunden staunten sicher nicht schlecht, als sie am späten Sonntag plötzlich nicht mehr auf ihre Konten bei der Kryptobörse MapleChange aus Kanada zugreifen konnten, auf denen sich Bitcoin oder andere Währungen befinden. Die Tauschbörse hatte kurzfristig seine Seite offline gestellt, nachdem ein angeblicher Hack durch unbekannte Täter stattgefunden haben soll. Zeitnah verabschiedete sich das Unternehmen zumindest vorerst auch von seinen Auftritten in den sozialen Medien wie Twitter. Parallel zum möglicherweise nur vorübergehenden Aussetzen des Tauschangebots vermeldete das Unternehmen außerdem, man könne einstweilen keine Auszahlungen an Kunden mehr vornehmen. Somit können Kunden auch vorübergehend keine Kryptowährungen kaufen oder verkaufen.
Handelt es sich um Betrug an den eigenen Kunden?
Die Meldungen sind derzeit etwas widersprüchlich. Die Untersuchungen müssen nun scheinbar erst zeigen, ob es sich um einen Fehler in der Plattform oder einen gezielten Angriff von außen handelte. Bestätigt jedenfalls wurde aus dem Hause MapleChange immerhin, dass verschiedene User bedingt durch einen Bug unberechtigt Gelder hatten abrufen können. Erstattungen an betroffene Kunden soll es erst nach Abschluss der Aufklärungsarbeiten erfolgen, hieß es vor der Account-Löschung via Twitter. Wie erwartet, ließen Spekulationen über einen sogenannten „Exitbetrug“ aufgrund eines angeblich hohen Schuldenbergs des Unternehmens nicht lange auf sich warten. Auch größere Medien beteiligen sich an den Mutmaßungen und verstehen nicht, warum MapleChange nicht nur seine Plattform, sondern auch die Social Media-Arbeit ausgesetzt hat.
Unklare Situation für Kunden der kanadischen Kryptobörse
Die Bitcoin Reserven der Börse in Höhe von 913 BTC sind den aktuellen Statements zufolge auf jeden Fall verschwunden. Dies entspricht auf Basis der aktuellen Kurse einem Gesamtvolumen von etwa sechs Millionen USD. Es bleibt also spannend, ob sich die Verantwortlichen wie schon in anderen Fällen am Markt illegal aus der Affäre ziehen möchten oder ob die Probleme wirklich durch Kriminelle verursacht wurden.