Hacker muss 67 Millionen Euro Schadenersatz zahlen

Hacker muss 67 Millionen Euro Schadenersatz zahlen

By Benson Toti - Min. gelesen
Aktualisiert 20 January 2023

Hackermeldungen gibt es derzeit immer wieder. Häufig sind Täter nicht ausfindig zu machen. Entsprechend positiv sind Urteile wie das aktuelle in den USA.

US-Gericht spricht Opfer Millionenanspruch zu

Immer wieder gibt es Meldungen von Fällen, in denen Hacker und Kriminelle Kryptobörsen durch unbefugten Zugang zu den Wallets der Plattformen um Reserven in Bitcoins und andere Altcoins wie Ethereum oder Litecoin bringen. Auch die externen digitalen Geldbörsen der Kunden sind nach wie vor ein beliebtes und – bei schwachen Sicherheitsstandards – leichtes Ziel für Täter, die Trojaner, Viren, Scamming oder Swapping nutzen, um sich zunächst unerkannt zu bereichern. Rechtliche Folgen hatten viele solche Zwischenfälle in der Vergangenheit leider nicht immer. Denn für Ermittler und Börsen ist es nicht immer einfach, die Spuren der Kriminellen zurück zu verfolgen. Umso wichtiger sind Gerichtsurteile wie das aktuelle des kalifornischen Obersten Gerichtshof.

Investor Terpin bekommt vor Oberstem Gerichtshof Recht

Selbiges Gericht hat aktuell im Sinne eines Investors ein Urteil gefällt, welches ein wichtiges Zeichen setzen könnten. Auch wenn es sich um einen zivilrechtlichen Richterspruch handelt. Dennoch ist gerade die Höhe des zugesprochenen Schadensersatzes, den der US-Investor Michael Terpin erhalten soll, sicher ein wesentlicher Fingerzeig für andere Hacker. Terpin soll nämlich nicht weniger als umgerechnet 67,5Mio Euro Schadensersatz vom Beklagten Nicholas Truglia bekommen. Es gab bisher vergleichsweise wenige Entscheidungen in dieser Höhe. Eine gewichtige Warnung könnte dies schon deshalb sein, weil die Meldungen in etlichen Portalen nicht allein auf Truglia verweisen, welcher zu Beginn des Jahres 2018 Wallets erheblichen Schäden durch das sogenannte SIM Swapping zugefügt haben soll.

Kläger hatte zuvor Telefondienstleister verklagt

Der Beklagte soll Teil des Hacker-Netzwerks „The Community“ sein, das zuletzt mehrfach unter Verdacht stand. Bevor Terpin eben diese Klage in Angriff nahm, hatte der Krypto-Investor schon das Telefonunternehmen AT&T in den USA verklagt. Der Vorwurf bezog sich auf einen mutmaßlich fahrlässigen Umgang mit Daten der Kundschaft. Wegen einer Lücke im Sicherheitssystem sollen die Täter Telefonnummern in großen Umfang gestohlen und diese wiederum für ihre kriminellen Machenschaften genutzt haben. In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Berichte gegeben, in denen auch große Börsen wie etwa DragonEx Schadensmeldungen nach Hackerangriffen öffentlich machen mussten. Auch im Hause Binance gab es zuletzt Probleme. Google reagierte beim Browser Chrome auf einen Hack. Börsenkunden, die Monero, Bitcoin Cash und andere Währungen in Wallets aufbewahren, können selbst vor allem durch sichere Zugangsdaten und einen bewussten Umfang mit selbigen zum eigenen Schutz beitragen.

Featured Image: Von Aleksandar Malivuk | Shutterstock.com