Die Zentralbank von England pflegt eine lange Tradition, die seit 324 Jahren bestand hat und ihre Kunden zufriedenstellt. Jetzt möchte Mark Carney, Gouvernour der Bank of England, die “vierte industrielle Revolution” einleuten und seine Kunden mit schnellen Transaktionen in Echtzeit begeistern. Auf dem Innovate Global Summit am Montag in London spricht Carney über eine Metamorphose des traditionellen Bankensystems und den neuen Möglichkeiten, die die “New Economy” bereithält (frei übersetzt):
Verbraucher und Unternehmen erwarten zunehmend, dass Transaktionen in Echtzeit abgewickelt werden, dass die Kasse zu einer historischen Anomalie wird und Zahlungen über die Grenzen hinweg nicht von denen auf der anderen Straßenseite unterschieden werden können.
Die Bank spricht hierbei auch von digitalen Währungen, denen sie positiv gegenübersteht und das Forschungsbudget für diesen Bereich erhöht werden soll. Namentlich werden hierbei sogar Bitcoin, Litecoin, Ether und XRP genannt (frei übersetzt):
Cryptoassets kombinieren neue Zahlungssysteme mit neuen Währungen, die nicht von einer Zentralbank ausgegeben werden. Beispiele für privat ausgegebene digitale Währungen sind Bitcoin, LiteCoin, Ether (Ethereum) und XRP.
Unser Ausschuss für Finanzpolitik hat Kryptoassets bewertet und ist zu dem Schluss gekommen, dass sie derzeit kein Risiko für die Währungs- oder Finanzstabilität im Vereinigten Königreich darstellen. Kryptoassets bergen jedoch Risiken für Anleger, und jeder, der Kryptoassets kauft, sollte bereit sein, sein gesamtes Geld zu verlieren.
Wir beobachten die Entwicklungen in diesem Bereich weiter.
Hyperinflation und Bitcoin in Venezuela
Durch Wirtschaftssanktionen der USA gegenüber Venezuela herrscht im Land eine Hyperinflation die das vorhandene Geld wertlos macht. Viele Venezuelaner sind in die Kryptowährung Bitcoin geflüchtet, da sie eine halbwegs stabile Alternative ist, die im Land anerkannt und als Bargeldersatz eingesetzt wird. Derzeit zeichnet sich ein neues Handelsvolumenhoch ab, wie die Handelsplattform LocalBitcoins verzeichnet. Demnach wurden in der Woche bis zum 27.04.2019 mehr als 35,9 Milliarden Bolivar gegen BTC getauscht, in der Woche vorher waren es noch knapp 29 Milliarden.
Diese Entwicklung zeigt deutlich, wie stark die Inflation im Land wütet. Präsident Maduro führte letztes Jahr eine staatseigene Kryptowährung ein, den sogenannten “Petro” ein, der durch die Ölreserven des Landes gedeckt ist. In einem ICO soll eine beachtliche Menge Kapital von mehr als 3 Milliarden USD eingesammelt worden sein. Bislang gibt es keine offiziellen Angaben darüber, dass Petro die Krise bislang abwenden konnte. Hierbei fehlt es an Akzeptanzstellen und funktionierenden Wallets innerhalb des Landes.
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